€** 6. 2* 306 Schmarſow— Schmölln.
Oberſtleutnant(+ 1714), in ſchweren Barockformen mit dem Reliefbildnis des Ver— ſtorbenen zwiſchen Fahnen und Trophäen.
An der Suͤdwand eine grabſteinfoͤrmige Gedenkta fel für Jakob v. Lindſtaͤdt (F 1566) und feine Frau geb. v. Arensberg(+ 1550) mit vielen Wappen und Schrift.
Das ehemalige Pfarrgehöft mit ſchmalem Schuppen an der Seite des Hofes wurde in neuerer Zeit ſtark veraͤndert.
Bchmölln, 16 km oͤſtlich von Prenzlau . Gem. 375 Einw., 1001 ha; Gut 142 Einw., 640 ha.
Mittelalterliche Nachrichten lieg en über das ſich erlich zur Zeit der deutſchen Koloniſation mit einer Feldmark von 60 Hufen ausgeſtattete Dorf nicht vor; der ſlaw iſche Name kommt in unſerer Provinz mehrfach(z. B. auch im Kreiſe Zuͤllichau ) vor. Hier ſaßen wahrſcheinlich auf den die Randownied erung beh errſchenden Höhen bis etwa 1537 die Ritter Nyenkirch aus einem laͤngſt erloſchen en Geſchlecht. 1537 wurde„Schmollen, wie es zuvor Baltzac Nyenkerk beſeſſen“, zum Schloß Loͤcknitz gelegt. In dem Erb— regiſter des Edlen Jochim v. d. Schulenburg von 1591(Geh. Staatsarchiv) werden die Bau ern mit ihren Hufen namentlich aufgeführt; das ganze Dorf, nichts ausgenommen, gehörte„kegen der Lodnig“. Von 16 Bauernguͤtern wurden infolge des 30 jährigen Krieges 9 und von 6 Koſſaͤtenguͤtern 5 wuͤſt. Doch dank der Fuͤrſorge des Kurfuͤrſten, dem die Schulenburg um 1670 ihren Beſitz hatten uͤberlaſſen muͤſſen, wurden 1687 einige Franzoſen angeſetzt, und zu Beginn des 19. Jahrhunderts zaͤhlte man wiederum 21 Bauernguͤter. Bis auf den heutigen Tag hat ſich die Ortſchaft das Gepraͤge eines wurzelechten Bauerndorfes erhalten. Die an Loͤcknitz zu leiſtend en Abgaben find abgeloͤſt. Dem Amtsvorw erk von ehedem entſpricht die heutige Domaͤne. Die Kirche, zur Zeit der Koloniſation mit 4 Hufen ausgeſtattet, war von jeh er Tochter von Wallmow; die franzoͤſiſchreformierten Einwohner bilden eine Tochtergemeinde von Battin. Eine Urkunde von 1494 berichtet uͤber die Weihe eines Altars durch Biſchof Benedikt von Kamin.
Die Kirche(Abb. 275) ſteht auf einem, namentlich an der Weſtſeite ziemlich ſteil abfallenden Huͤgel in freier, die Gegend beherrſchender Lage. Sie iſt ein neuerdings faſt ganz uberputzter fruͤhgotiſcher Granitbau von ſtattlichen Abmeſſungen mit breitem Weſtturm und eingezogenem Chor. Der Turm war mit dem Schiff durch drei Spitzbog entuͤren, dieſes iſt heute noch mit dem Chor durch einen ſpitzen Triumph bog en verbunden. Nach dem noch in altem Zuſtand belaſſenen Mauerwerk am Turme zu ſchließen, waren die Feldſteine fruͤher unverputzt geblieben; nur fuͤr einige wenige Verzierungen find Backſteine angewandt, naͤmlich fuͤr die deutſchen Baͤnder unter den drei Blenden uͤberm Suͤdportal und am Oſtgiebel. Im alten Zuſtand erhalten iſt an der Kirche nur das genannte Portal mit mehrfach abgeſtuftem Gewaͤnde; fein Gegenſtuͤck an der Nordſeite iſt vermauert, die Prieſtertuͤr an der Suͤdſeite des Chores verputzt. Ein Weſtportal fehlt. Die Fenſter find zumeiſt vergrößert, etwa mit Ausnahme der oͤſtlichen. Der Oſtgiebel iſt