Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Schmölln . 307

durch Blenden gegliedert. Das Geſims iſt neuzeitlich. Die Decke in Schiff und Chor hat ſichtbare Balken, das Erdgeſchoß des Turmes war einſt mit einer Halbrundtonne überdeckt. Nach oben iſt der Turm ins Quadrat uͤbergefuͤhrt, das in Fachwerk durch zwei Stockwerke anſteigt; daruͤber eine niedrige achtſeitige geſchloſſene Laterne mit Spitzh elm. An der Nordſeite des Chores befindet ſich ein mit Viertelkreistonne uͤb er= deckter Sakriſteianbau.

Nach einer im Altar vorgefundenen Urkunde wurde die Kirche nach einem Brande von 1490 wiederhergeſtellt und der Altar von neuem geweiht(Bergau). Bei der Wiederherſtellung im Jahre 1913 wurde das Äußere uͤberputzt und mit weißen Quaderfugen uͤbermalt; im Innern wurden die Decken in Schiff und Chor grau und gelb bemalt, ebenſo die Laibungen des Triumphbogens und der Fenſter.

Der Altar(Abb. 276) hat einen hohen, architektoniſch reich gegliederten Renaiſſanceaufbau(vielleicht von 1604 wie die Kanzel), deſſen Hauptgeſchoß von

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Abb. 275. Schmölln . Grundriß der Kirche. (Nach einer Zeichnung von 1864 beim Staatl. Hochbauamt Prenzlau .)

freiſtehenden korinthiſchen Saͤulen getragen wird. Die ſonſt uͤbliche Niſche zwiſchen ihnen iſt als eine im Kleeblattbogen geſchloſſene Offnung ausgebildet, in welcher die Kreuzigungsgruppe frei gegen die Luft ſteht; in den kleinen ſeitlichen Niſchen die Evan geliſten, im Unterbau ein Abendmahl, oben die Auferſtehung, alles ſehr derb geſchnitzt.

Die Kanzel Caf. 45), ebenfalls in reich en Renaiſſanceformen(1604 datiert), ſteht an der noͤrdlichen Laibung des Triumphbogens; in den Fuͤllungen der klein en Ar kaden ſind die Evangeliſten gemalt.

Die Bemalung von Altar und Kanzel iſt von 1912; das gleiche gilt von der ebenfalls in Renaiſſanceformen gehaltenen hölzernen Taufe und dem Ge⸗ ſt uͤhl zu beiden Seiten des Altars. Der Orgelproſpekt von 1897 paßt ſich den Formen von Altar und Kanzel an.

Zwei derbe hoͤlzerne Altarleuchter.

Kleines, meſſinggetriebenes Taufbecken mit Buckeln und Fruͤchten am Rande, von 1693.

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