318 Schönwerdet.
Tochter von Bandelow, doch im 16. Jahrhundert bereits„mater“ und von jeher mit 3 Hufen ausgeſtattet, hatte ſchwere Drangſal waͤhrend des 30 jährigen Krieges zu be— ſtehen, wie Prediger Graͤff 1762 berichtete; Patron iſt von altersher der Magiſtrat in Prenzlau .
Die Kirche iſt ein fruͤhgotiſcher Feldſteinbau in Form eines ſtattlichen Saales mit einem ehemals etwas breiter als die Kirche angelegten Turmhauſe. Das Mauerwerk war ſchon urſpruͤnglich geputzt und mit weißen Fugen bezog en, auch waren die Steine anſch ein end nicht ſo ſorgfaͤltig bearbeitet wie ſonſt meiſtens. Der Sockel beſteht aus zwei ſtufenfoͤrmig angeordneten gefaſten Feldſteinſchichten. Das anſehnliche Granitportal im Weſten mit altem Sperrbalkenverſchluß hat dreimal abgeſtuftes Gewaͤnde und flach gekehltes Kaͤmpferprofil, die beiden, jetzt vermauerten Seitenportale im Suͤden und Norden waren zweimal abgeſtuft. Etwas reicher als gewoͤhnlich iſt die Blenden— architektur des oͤſtlichen Giebeldreiecks (Abb. 284), das— außer drei mittleren Spitzbogenblenden mit Rundblende daruͤber— auch an den Kanten anſteigende Blenden aufweiſt. Die ehemalige Sakriſtei am Oſtende der Nordſeite (jetzt Rumpelkammer) mit kleinem Sch litzfenſter, Tonnengewoͤlbe und Pis— zina iſt im oberen Teile erneuert und gegen Weſten durch eine kleine Vorhalle zur Kirche ergaͤnzt.
Wahrſcheinlich i. J. 1720(Beck manns Nachlaß) erhielt der hohe
Abb. 28d. Schönwerder. Kirche. quadratiſche Fachwerkturm auf der Mitte Giebeldreieck der Oſtſeite. des Turmhauſes ſeine jetzige, in einer
verbretterten niedrigen Laterne mit ein— fachem Pyramidendach endigende Geſtalt. Die breiten, mit hervortretenden Putz— ſtreifen umrahmten Rundbogenfenſter des Schiffes entſtanden wohl aus einer Ver— groͤßerung der alten bei der umfaſſenden Wiederherſtellung der Kirche i. J. 1739 (Beckmanns Nachlaß). Die Ecken des Gebaͤudes erhielten damals angeputzte Quadern. Auch der Dachſtuhl wurde erneuert, ebenſo die gerade Decke mit ſichtbaren Balken. Altar. Renaiſſanceaufbau, der Mittelteil von zwei korinthiſchen Säulen auf Poſtamenten abgeteilt, die gleichbreiten Seitenteile, Predella und Aufſatz mit ſteifem Ornament eingefaßt. In dieſen, etwa dem Anfang des 17. Jahrhunderts ang ehoͤrenden Aufbau ſind die Bildſtoͤcke eines ehemaligen ſpaͤtgotiſchen Altars, ziemlich rohe Darſtellungen aus der Leidensgeſchichte Chriſti , ungeſchickt eingepaßt. Die als oberer Abſchluß angebrachte Chriſtusfigur entſtammt ebenſo wie die Figuren der Evangeliſten in den Seitenteilen, erſt dem 17. Jahrhundert.
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