Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
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342 Strasburg (Marienkirche).

großen Teil die von anderen Orten her bekannten und zeigen namentlich mit denen Prenzlaus eine gewiſſe Verwandtſchaft(Bau⸗, Roß, Roſenſtraße; auch die BezeichnungSternberg fand ſich nach Berghaus(Landb. II S. 269) auf der Falken­berger Feldmark. Die Judenſtraße deutet auf ein Judenhaus, die Bollenſtraße hat wohl ihren Namen vom Stadtbullen; Beckmann(Nachlaß) kennt außerdem noch eine Straße unter dem NamenRando. Die Stadt war mit Mauein und Toren umgeben. Beim Juͤteritzer Tore lagen die Sabinuskapelle(auch das Vorkommen dieſes, ſonſt bei uns ſeltenen Heiligen erinnert an Prenzlau ) und ein Heiliggeiſthoſpital(Beckmanns Nachlaß), beide heute ſpurlos verſchwunden; in der Naͤhe des Tores, zu dem jetzt die Muͤhlenſtraße fuͤhrt, beſtand wahrſcheinlich die i. J. 1488 erwaͤhnte Muͤhle. Der Ratsdiener hatte feine Wohnung nahe dem Ge fangenenturm beim Falkenbergiſchen Tore(Beckmann). Vor dieſem Tore war der Schuͤtzenplatz.

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Abb. 306. Strasburg. Grundriß der Marienkirche.

Die Marienkirche, ein dreiſchiffiger Hallenbau mit eingezogenem Chor und zwei­tuͤrmig angelegter Weſtfront ſowie einer Sakriſtei an der Nordſeite des Chores (Abb. 306, iſt im weſentlichen auf zwei Bauzeiten zuruͤckzufuͤhren.

Die erſte Bauzeit, etwa 1250 8, ſchuf einen Granitbau von annaͤhernd der gleichen Grundrißanordnung wie der jetzige Bau. Erhalten iſt davon nur noch der Chor aus Feldſtein und die mit dem gleichen Bauſtoff begonnene Turmfront. Jener iſt einſchiffig und ohne Gewoͤlbe angelegt; Anfang des 18. Jahrhunderts trug er eine Balkendecke(Beckmanns Nachlaß). Jede feiner drei Mauern iſt von drei gleich hohen ſchlanken Spitzbogenfenſtern durchbrochen, die in Gruppen zuſammengeruͤckt und auf der Suͤd⸗ und Oſtſeite aͤhnlich wie bei der Jakobi⸗ und Franziskanerkirche in Prenzlau durch eine Blende zuſammengefaßt ſind, jedoch mit dem Unterſchiede, daß dieſe hier