Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Wilſickow. 365

Doppelt abgeſtufte Spitzlbogenportale finden ſich im Weſten und an den Langſeiten des Schiffes, deren noͤrdliches jedoch jetzt vermauert iſt. Die innere Niſche des Suͤdportals iſt flach im Dreieck geſchloſſen. Die Prieſtertür an der Suͤdſeite des Chores zeigt nicht mehr die urſpruͤngliche Form, ebenſo die Mehrzahl der Fenſter, die größtenteils er breitert und im Stichbogen geendet ſind. Die urſpruͤngliche ſchmale Form mit Spitz bogen zeigen nur noch vier Fenſter der Nordſeite und das mittlere der Apſis. Dieſe iſt außen mit gedrungenen Strebepfeilerchen beſetzt und mit einem halben Zeltdach abgedeckt. Der Oſtgiebel daruͤber entbehrt, wohl infolge ſpaͤterer Veränderung, jeder Gliederung; fein einziger Schmuck iſt ein kleiner, pfeilerartiger Aufſatz an der Giebel ſpitze, vermutlich als Sockel für ein

kleines eiſernes Kreuz gedacht. Dieſer,

ſowie die Köpfe der Apſisſtrebepfeiler

ſind die einzigen Backſteinteile des ſonſt

reinen Granitbaus.

Die einzelnen Teile des Innen­raumes ſind durch drei Spitzboͤgen gegeneinander geoͤffnet. Die Decken im Schiff und Chor ſind gerade, die Apſis in zugeſpitzter Kugelform uͤberwoͤlbt.

Von den Dachſtuͤhlen iſt der im Chor noch

allein urſpruͤnglich(Abb. 321); der des

Schiffes wurde in neueren Zeiten gänzlich

verändert, behielt aber die vorige Höhe

bei, wie noch aus dem darüber hinaus­

ragenden Oſtgiebel zu erſehen iſt. Unter

dem Chor ſcheint eine gewoͤlbte Gruft zu

liegen, deren Zugangsoͤffnung auf der

Nordſeite noch etwas über den Verfall

ſchutt hinausragt. Von der ehemaligen,

jetzt verfallenen Sakriſtei find noch er

halten eine kleine ſpitzbogige Verbin

dungstuͤr nach dem Chor und ein Fenſter­

chen nach Oſten. Aus dem Jahre 1880 Abb. 323. Wilſickow. Kirche von Weſten. Jahreszahl in der Wetterfahne) ſtammt

der aus der Mitte des breiten Weſtbaus aufragende quadratiſche Bretterturm, der im Achteck mit huͤbſch geſchweifter Haube endigt(Abb. 323).

Von der Ausſtattung iſt vor allem bemerkenswert der Altaraufſatz (Abb. 324). Er zerfaͤllt in zwei, zwar zeitlich wenig, aber im Formencharakter immerhin etwas verſchiedene Teile. Den unteren Hauptteil, der laut Jahreszahl an der Predella von 1580 ſtammt, bildet ein kleines Schreinaltaͤrchen mit geſchnitzten figuͤrlich en Darſtellungen, die oben und unten von teils gotiſch, teils renaiſſanciſtiſch gehaltenen Blattfrieſen eingeſchloſſen ſind. Das Mittelfeld des