Wilſickow. 365
Doppelt abgeſtufte Spitzlbogenportale finden ſich im Weſten und an den Langſeiten des Schiffes, deren noͤrdliches jedoch jetzt vermauert iſt. Die innere Niſche des Suͤdportals iſt flach im Dreieck geſchloſſen. Die Prieſtertür an der Suͤdſeite des Chores zeigt nicht mehr die urſpruͤngliche Form, ebenſo die Mehrzahl der Fenſter, die größtenteils er— breitert und im Stichbogen geendet ſind. Die urſpruͤngliche ſchmale Form mit Spitz bogen zeigen nur noch vier Fenſter der Nordſeite und das mittlere der Apſis. Dieſe iſt außen mit gedrungenen Strebepfeilerchen beſetzt und mit einem halben Zeltdach abgedeckt. Der Oſtgiebel daruͤber entbehrt, wohl infolge ſpaͤterer Veränderung, jeder Gliederung; fein einziger Schmuck iſt ein kleiner, pfeilerartiger Aufſatz an der Giebel— ſpitze, vermutlich als Sockel für ein
kleines eiſernes Kreuz gedacht. Dieſer,
ſowie die Köpfe der Apſisſtrebepfeiler
ſind die einzigen Backſteinteile des ſonſt
reinen Granitbaus.
Die einzelnen Teile des Innenraumes ſind durch drei Spitzboͤgen gegeneinander geoͤffnet. Die Decken im Schiff und Chor ſind gerade, die Apſis in zugeſpitzter Kugelform uͤberwoͤlbt.
Von den Dachſtuͤhlen iſt der im Chor noch
allein urſpruͤnglich(Abb. 321); der des
Schiffes wurde in neueren Zeiten gänzlich
verändert, behielt aber die vorige Höhe
bei, wie noch aus dem darüber hinaus
ragenden Oſtgiebel zu erſehen iſt. Unter
dem Chor ſcheint eine gewoͤlbte Gruft zu
liegen, deren Zugangsoͤffnung auf der
Nordſeite noch etwas über den Verfall
ſchutt hinausragt. Von der ehemaligen,
jetzt verfallenen Sakriſtei find noch er—
halten eine kleine ſpitzbogige Verbin—
dungstuͤr nach dem Chor und ein Fenſter
chen nach Oſten. Aus dem Jahre 1880 Abb. 323. Wilſickow. Kirche von Weſten. Jahreszahl in der Wetterfahne) ſtammt
der aus der Mitte des breiten Weſtbaus aufragende quadratiſche Bretterturm, der im Achteck mit huͤbſch geſchweifter Haube endigt(Abb. 323).
Von der Ausſtattung iſt vor allem bemerkenswert der Altaraufſatz (Abb. 324). Er zerfaͤllt in zwei, zwar zeitlich wenig, aber im Formencharakter immerhin etwas verſchiedene Teile. Den unteren Hauptteil, der laut Jahreszahl an der Predella von 1580 ſtammt, bildet ein kleines Schreinaltaͤrchen mit geſchnitzten figuͤrlich en Darſtellungen, die oben und unten von teils gotiſch, teils renaiſſanciſtiſch gehaltenen Blattfrieſen eingeſchloſſen ſind. Das Mittelfeld des