Züſedom.
9.
Der barocke Kanzelraltar(Taf. 50) entbehrt eines architektoniſchen Geruͤſtes, ja faſt jeder architektoniſchen Gliederung und damit des inneren Haltes im Aufbau. Er beſteht vielmehr ausſchließlich aus einer großzügig entworfenen Akanthuswucherung, deren Stauden ſich namentlich in den Seitenteilen mächtig entfalten, in wuchtigem
Relief ſich verzweigen und zu Spiralen und Knollen aufrollen, auf denen vollrund gearbeitete Putten mit den Leidenswerkzeugen in Haͤnden ſitzen. Die Schönheit der Linienführung, der edle Schwung in den ſaftigen Blattmaſſen und die von hervorragendem Koͤnnen zeugende Durcharbeitung der Einzelheiten erheben dieſe Schnitzerei zu einem Werke erſten Ranges, wie es in einer maͤrkiſchen Dorfkirche kaum wieder vorkommt. Von verwandtem Charakter, wie— wohl flacher im Relief, iſt das Blatt⸗ und Rankenwerk, welches die Kanzelkufe uͤberſpinnt und ſich auch uͤber den niedrigen Sockel ausbreitet. Bei aller Schoͤn— heit des Ornaments im Einzelnen laͤßt doch der all— gemeine Kontur des Aufbaus zu wuͤnſchen uͤbrig.
Ein aͤußerſt zierlicher kleiner Bronzekron— leuchſter für zwölf Kerzen, deſſen Arme in weicher, ganz unſtruktiver Linienführung gebildet und durch große Kettchen miteinander verbunden ſind. 19. Jahrhundert.
Zwei einfache Zinnleuchter mit Schaft in Baluſterform und Tropfteller, von 1691.
Ein Op ferſtock(Abb. 350), deſſen Fuß in eckiger Baluſterform mit geſchnitztem Akanthus verziert iſt..
An der Nordwand der Kirche ein hoͤlzernes
ovales Epitaph, mit vielen Wappen belegt und am Rande mit Waffen und
Trophäen geſpickt; als Hauptwappen in der Mitte das Winterfeldtſche. An der Suͤdwand zwei einfache Toten kronengeſtelle. Glocke, 84 em Durchmeſſer, von Joh. Jakob Schultz, 1708.
Einfaches Friedhofsportal aus Backſteinen; über der Rundbogenoͤffnung ein vertiefter Fries mit Reſten eines aufgemalten Spruches:„Der Herr ſegne deinen
ingen