dinge brandenburgiſcher Münze. Die Bedeutung des Gramzower Propſtes erhellt auch aus den verſchiedenen Aufträgen, die er im Intereſſe des Ordens oder der Kurie zu verrichten hatte. 1320 betätigte ſich der Propſt als Einweifer?), 1439 in einer Streitſache als iudex“ des Baſler Konzils Y), mehr— fach als Schützer anderer Klöſter und als Schiedsrichter). Beiſpielsweiſe beauftragte der Papſt den Propſt mit der Beſtätigung des Eliſabethhoſpitals zu Prenzlau (1,448.
Mit dem Stift Stendal , dem Marienſtift in Stettin , den Nonnenklöſtern in Prenzlau und Gartz und mit St. Marien und St. Nicolaus zu Anklam ſtand Gramzow in geiſtlicher Brüderſchaft. Es beſaß das Patronatsrecht in Alt landsberg auf dem Barnim .
Ob in Gramzow wie in anderen Prämonſtratenſerklöſtern anfangs ein Doppelkon
vent aus Mönchen und Nonnen beſtanden Abb. 16. kö. von Gramzow an hat, muß bei dem völligen Fehlen jeder Nach- einer Urkunde von 1500(GSM, Gramzow richt unentſchieden bleiben. Auf die Nähe des Nr. H. Umſchrift: SIGILL’[S MARIE]
Kloſters Seehaufen, das vielleicht den ſpäter Saklorn, IOHANIS T GRASOWE,
abgeſonderten Frauenkonvent aufgenommen hat, mag hier hingewieſen werden 5).
Das Kloſter war der Maria und dem Apoſtel und Evangeliſten Johannes geweiht. Dementſprechend zeigt uns das Konventſiegel(Abb. 166) eine thronende Maria mit dem Kinde. Auf dem beſternten Hintergrunde ſchwebt zu ihrer Rechten ihr Symbol, die Mondſichel, zu ihrer Linken der Kopf eines Adlers mit Nimbus, des Symbols des Johannes Evangeliſta . Die Propſtſiegel zeigen nur das Bild des ſtehenden Propſtes(Abb. 167 und 168).
An der Spitze von Gramzow ſtand ein Propſt, ihm zur Seite ein Prior. Über die ſtändiſche Gliederung und Angehörigkeit des Konvents iſt uns nichts bekannt. Mit Familiennamen kennen wir nur 1Pröpſte: Johannes Weſtfal 1468 bis 1469(Siegel Abb. 167), Petrus Woldenberch 1495, Andreas Hake oder Hack 1498 bis 1517 Siegel Abb. 168), Johann Loytze oder Lotzen 1530 bis 1532. Ein Adliger befindet ſich wohl nicht darunter. Das Kloſter beſaß die Landſtandſchaft, der Propſt vertrat es auf den Landtagen 9. Unter
1) Riedel A VIII 182 f.
2) Pomm. UB. V 538/ 9= Riedel A XX1128. 3) Riedel A XXI 281. 284.
4) Hoogeweg II 860/14. Riedel Aà XXI 451.
5) Hoogeweg II 325.
6) Friedensburg, Ständeakten I 195(1542),
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Verfaſſung und Verwaltung. Inneres Leben.