Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 3, H. 6 (1931) Stadt Schwedt, Stadt Vierraden, Amtsbezirke Herrschaft Schwedt und Criewen / bearb. von Paul Eichholz und Otto Korn
Entstehung
Seite
279
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Gramzow (Klofter). 279

Zwei Glocken. Die große, 124 m Durchmeſſer, mit gotiſcher Minuskelinſchrift am Halſe:anno domini mec XX VIIIT o maria in nomine domini amen. Zwiſchen den Worten in Kreisreliefs die Evangeliſtenzeichen, die Verkuͤndigung(29, Kreuzigungs gruppe und ein ſechsſtrahliger Stern. Die ſechs Henkel find an der Vorderſeite flechtwerk artig verziert. Die zweite Glocke, 1,02 m Durchmeſſer, mit 17 kleinen, ſchlecht erkenn­baren Reliefdarſtellungen am Halſe, z. T. Pilgerzeichen. Über das lange Feld breitet ſich ganz zart vertieftes lockeres Flechtwerk aus Bandſtreifen aus.

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Abb. 171. Gramzow. Grundriß der Kloſterkirche.

Prämonſtratenſerkloſter.

Das im Nordweſten der Stadt Gramzow belegene Kloſter der Praͤmonſtratenſer­moͤnche beſaß eine jetzt faſt vollſtaͤndig zerſtoͤrte, nur in einem geringen rudimentaͤren Reſt noch erhaltene Kirche, auf deren Suͤdſeite die Klauſurgebaͤude mit dem Kreuzgang lagen. Die Petzoldſche Anſicht um 1714(Abb. 169) zeigt davon noch ein laͤngeres, von Suͤden nach Norden gerichtetes, nahe dem Weſtteil der Kirche beginnendes Gebaͤude mit Ziergiebel im Suͤden und ein zweites kuͤrzeres, ebenfalls in Ziergiebeln ſchließendes und mit Strebe pfeilern beſetztes, das vom Nordende des vorgenannten gegen Oſten ſtreicht. Die Mehrzahl der ſonſt in jener Anſicht im Norden und Weſten um das Kloſter herum ſichtbaren Gebaͤude beſteht aus Fachwerk und hat mehr das Ausſehen von Speichern und Staͤllen. Doch erhebt ſich uͤber dieſen im Weſten der Kirche noch ein mit einem niedrigen ſtumpfen Rechteckturm verſehenes Gebäude, deſſen Zweck unbelannt iſt, vielleicht das 1710 genannte Torhaus.