Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1958) Gedichte
Entstehung
Seite
43
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HERBSTLICHES UNGENÜGEN

Nun schüttelt sich der Baum im Ungenügen und füllt dem Sturm, der niederstößt, die Fänge mit Laub und fleht, daß er ihn hart bedränge für den Versuch, die Fordrung zu betrügen.

Wird je die Fordrung sich Getanem fügen,

so gilt auch dieses Sommers Laubgepränge. Schon gehn des Baumes Wünsche andre Gänge in düstern, demutvollen Pilgerzügen.

Ins Leere greift das büßend abgezehrte Geäst. Was ihm das alte Jahr verwehrte, wird ihm vor Winter schon das Neu-Begehrte.

Der Traum von Winterruhe ist zerstoben. Ein siebter Tag ist keinem aufgehoben, kein Tag, zu feiern und das Werk zu loben.