DaAs GEBET DES TEICHES
Was ich sehne, stets vergebens, was ich immer beten muß,
ist dies eine: Herr des Lebens, wandle mich in einen Fluß!
Könnt ich mich des Wissens trösten: aus der schauerlichsten Schlucht weist ein Hang noch den erlösten Wassern einst den Weg zur Flucht!
Und belüd mich jede Halde gleich mit Schutt und eklem Staub, würd ich auch in jedem Walde halb erstickt von welkem Laub,
schleicht mein Wasser trüb und leise: einmal öffnet sich die Bahn,
und am Ziel der langen Reise
steht mein Vater Ozean,
der vor meines Laufs Mißreine nicht erstaunt und nicht ergrimmt, und der alles still in seine namenlose Tiefe nimmt.
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