b-mi, Büßende lossprechcn, noch irgend ein anderes Psarr- Slnusgeschäft versehen'). Seit der ältesten Zeit wurden aber viel, Pfarren durch Marien verwaltet, welche sich nicht >m Besitze der vollen Pfarreinkünfte, sondern nur eines bedungenen Theiles derselben befanden. Denn die Prediger warm oft Domherrn oder Mönche entfernter Stifter, Kanzler, Kapelläne oder Notarien der Markgrafen, der Bischöfe und vornehmer Edlen. Solche Pfarrer, die sich vorzüglich durch die Kunst Lateinisch schreiben zu können auszeichneten, genoffen einer hohen Achtung; im Ganzen scheint sonst das Ansehn der Pfarrer damals nicht bedeutender gewesen zu ftyn wie jetzt. Ihr Einfluß auf das Gemüth der gebildeten Weltlichen war sehr beschränkt. Woher sollten diese einzelnen Männer, die nicht unter Fasten und Kasteiungen nach strengen Mönchsregeln lebten, auch den Schatz von geistlichem Verdienste nehmen, woran die Klöster und Domstifte solchen Ueberfluß hatten, daß sie damit, gegen irdische Erstattung, selbst den lasterhaftesten Laien von der Strafbarkeit seiner Sünden befreien konnten? Wer einigermaßen »m das Heil seiner Seele besorgt war, und das Vermögen hatte, traute die Sorge dafür nicht bloß einem Pfarrer sondern einem Ordensstiste an. Die Pfarrer blieben daher im Allgemeinen fast nur die Seelsorger der unbemitteltem Leute. Auch gab es schon frühe Pfarren, deren Einkünfte so geringe waren, baß sie lange erledigt standen, weil Niemand sich zur Uebernahme derselben finden wollte. Deshalb verband^, man z. B. im Jahre 1474 die Kirchen zu Lindcnberg und Icggel in der Altmark'). Sonst reichten damals die Einkünfte der Pfarren wohl eher zum anständigen Unterhalte eines Geistlichen hm, als in unserer Zeit, da in Folge des mehrmals geschärften Cölibatsgesetzes seit dem 12ten Jahr-
1) Gcrcken's StiftShist. v. Br. S. 455.
2) Beckmann a. a. O. Kap. V- Sp. 5b.