IV. Vergleich mit anderen Gegenden. 173
vergleichsweise nur sehr spärlich vorhanden. Mit Oberschlesien und Braunschweig allein hat Rüdersdorf bis jetzt Delphinula infrastriata gemeinsam; denn was Herr v. Ausertı unter diesem Namen aus Süddeutschland aufführt, sind unvollkommen erhaltene Gastropoden, an welchen man weder Kiel, noch Dornen erkennen kann;— mit. Niederschlesien und Oberschlesien allein den Ammonites Ottonis, Die Beziehungen zwischen ober- und niederschlesischem Muschelkalk sind ausser durch die Gemeinsamkeit der 7hamnastraea silesiaca und, falls sich die Angabe des Herrn Pzox bewahrheiten sollte, der Rhynchonella decurtata noch enger geworden durch die Auffindung des Colobodus Chorzowensis, der Pleurolepis) silesiaca und der von H. v. Meyer?) beschriebenen eigenthümlichen„mit Zähnen besetzten Platten“ in dem unteren Wellenkalk von Alt Warthau durch Herrn DressLer in Löwenberg; während der früher beiden mit Braunschweig allein gemeinsame. Ammonites Strombecki Grızp. später auch bei Fulda und Abtsrode gefunden wurde, selbst dem schwäbischen Wellendolomit von Freudenstadt und nach Herrn Nzumayr 3) wahrscheinlich auch dem spanischen Muschelkalk eigen ist.
Bei Würzburg ist durch die höchst dankenswerthen Untersuchungen des Herrn SAnDBERGER*) der Wellenkalk in Folge der Ausscheidung einer Dentalienbank, der Terebratelbank, der Spiriferinenbank. und des Schaumkalks(zwei durch 4 Met. Wellenkalk getrennte Bänke) in mehrere Schichtengruppen zerlegt worden. Die Dentalienbank scheint es gelungen zu sein, bis in die Rhöngegend zu verfolgen. Aber schon bei Meiningen werden wir von Herrn EmmrıcH mit drei ähnlichen Bänken bekannt gemacht: einer ersten, als Pentacrinitenkalk bezeichneten, mit Natica gregaria, Dentalium laeve, Gervillia subglobosa, Myophoria aculeata(?) wenig über den gelben
1) Ich behalte diesen Namen bei, obgleich er bekanntlich auch als Bezeichnung für einen Theil der Aeassız’schen Tetragonolepis in Anwendung gekommen ist, da eine Aenderung dieses Namens gerade bei demjenigen Theile dieser Gattung, welcher mit Pleurolepis bezeichnet wurde, nicht gerechtfertigt war, für den anderen Theil aber der Name Aechmodus vorhanden ist(vergl. Neues Jahrb. f. Miner., 1860, S. 248).
2) Palaeontographica, Bd. 1., 5. 240,
3) Verhandlungen der k, k. geolog. Reichsanstalt, 1868, N. 14.
4) Würzburger naturwiss. Zeitschr., Bd. V., S. 201 und Bd. VI., S. 131.