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Ihm zugerechnet. Dieser Glaube steht nicht in der Kraft des Menschen, sondern muß ihm von Oben geschenkt werden. Auch wieder dem Sün- der nicht um irgend eines seiner Verdienste willen, sondern aus freier Gnade geschenkt. Und obgleich der Glaube die einzige Bedingung der Rechtfertigung ist, so kann er doch nicht anders, wenn er recht ist, als ein heiliges und dem Willen Gottes gemäßes Leben erzeugen. Er ist durch die Liebe thätig; er reinigt das Herz und überwindet die Welt. Der Sünder, der wahren Glauben besitzt, lebt und wandelt darin. Und wenn keine Heiligkeit an ihm zu bemerken ist, so ist das ein entscheidender Beweis, daß sein Glaube todt ist.
7- Ich glaube, daß es unmöglich ist, daß ein Mensch den Glauben habe, der durch die Liebe thätig ist, und die Heiligung, ohne welche Niemand den Herrn sehen wird, wenn er nicht erneuert und wiedergeboren ist durch die Kraft und Einwirkung des Heiligen Geistes. Die Art, wie der Heilige Geist auf die Seele wirkt, kann nicht anders, als durch den Mund der Wahrheit selbst beschrieben werden: Ioh.ch 8. Der Wind bläset wo er will, und du hörest sein Sausen wohl, aber du weißt nicht, von wannen er kömmt, und wohin er fährt. Also ist ein Jeglicher, der aus dem Geist geboren ist. Aber alle die, welche Erfahrung davon haben, kennen seinen Einfluß, und werden, wenigstens bis zu einem gewissen Grade fähig sepn, an dem Benagen Anderer im Ganzen zu beurtheilen, ob der Geist Gottes sein Werk in ihren Herzen habe. Die