Teil eines Werkes 
1691 = Neue Nr. 3244 (1938) Kremmen / geolog. und agronom. ... bearb. durch Th. Schmierer ...
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Lage und geologischer Bau des Gebietes

sein. In der Südostecke des Blattes Marwitz und im Forst Briese­

lang sind in den von Moorerde überdeckten Sanden Kalknester

im Untergrund häufiger. Hier ist die Entscheidung schwierig, ob es sich um humifizierten, mit Kalknestern(Grundwasser­ausscheidungen) durchsetzten Talsand handelt, wie es auf Blatt Hennigsdorf dargestellt ist, oder ob solche Bildungen in die alluvialen Bildungen zu setzen sind.| Über den tieferen Untergrund des Gebietes sind wir durch eine Reihe von sehr ungleichmäßig über das Gebiet verteilten Tiefbohrungen unterrichtet. Durch diese haben wir auch erfahren, daß Ablagerungen der früheren KEiszeiten nicht fehlen. Die Ab­lagerungen der verschiedenen KEiszeiten lassen sich nur dann sicher bestimmen, wenn auch die jene trennenden Interglazial­ablagerungen angetroffen werden. Kin solcher seltener Fall liegt nun in der Bohrung 106 im Jagen 282/233 zwischen Lehnitz und Schmachtenhagen und in Bohrung 107 im Jagen 171(Blatt Oranienburg) vor. Daher soll die geologische Bestimmung der durchbohrten Schichten schon. hier wiedergegeben werden.

0 1,95 m Dünensand.ı..r A DE Alluvium 2,60 m Rückzugssande.........: Ehe a U 4,00 m Grundmoräne........0. en X ar)

11,35 m Vorschüttungssande............... 15,00 m sandiger Torf u. Moostorf, darunter\ Saale-Weichsel­

kalkfreie Sande.....7.... entre Interglazial 22,00 m Rückzugssande.........00000 000 in 47,00. m Grundmoräne. 10} Saaleeiszeit; Diluvium 54,00 m Vorschüttungsbildungen............ 61,5 m Faulschlamm, Ton und Sand mit Pa-\ Elster-Saale­

Mdinen er re Knete Interglazial 68,00. m Rückzugsbildungen................. 163,00 m Grundmoräne..........\ Elstereiszeit 186,30 m Vorschüttungssande...........:....)

Eine ähnliche Gliederung ist in der Bohrung 107 durchführ­bar, doch fehlt hier ein selbständiges Saale-Weichsel-Interglazial. Das ältere Interglazial, die durch Paludina(Vivipara) diluviana KUNTH gekennzeichneten Paludinenschichten, Sande und vor­wiegend kalkarme Tone, Faulschlamm, in der Bohrung 107 auch etwas Torf, erreicht eine Mächtigkeit von 69 m. Die Flora der Berliner Paludinenschichten auch diejenige der Oranienburger Bohrungen, hat HECK(1930, vgl. REHBERG 1930, S..41) ein­gehend untersucht und ist auf Grund seiner Pollenuntersuchungen zu dem Ergebnis gelangt, daß die Waldbaumflora der Paludinen­schichten im großen ganzen der heutigen Flora der gemäßigten Zone Kuropas entspricht. In der Oranienburger Bohrung sind nachgewiesen Pollen: von Pinus, Picca, Abies, Quercus, Ulmus, Tilia, Betula, Alnus, Salix, Fagus, Carpinus und Corylus.