Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3344] (1938) Marwitz / geogn. bearb. durch W. E. Schmidt ..
Entstehung
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Alluvium 23

In mancher Beziehung ähnlich. ist die Ausscheidung von Grundwasserkalk im sandigen Boden. Auch hier wird der im Grundwasser ursprünglich als Bikarbonat gelöste Kalk durch Zutritt von Luftsauerstoff aus der Lösung ausgeschieden, er ver­kittet nesterweise den Sand. Derartige Bildungen sind früher leicht mit Wiesenkalk verwechselt worden, obwohl sie genetisch davon verschieden sind.

So sind z. B. auf dem Blatt Marwitz in der Südostecke ebenso wie auf dem Nachbarblatt Hennigsdorf in den Sanden, über deren Zurechnung zum Talsand oder zum Alluvium Zweifel be­stehen können, Kalknester ausgeschieden worden, die von Wiesen­kalken oft kaum zu unterscheiden sind. Auch die unter den alluvialen Humusbildungen liegenden Sande enthalten mitunter aus dem Grundwasser stammenden Kalk. In größerer Tiefe ist zwischen Marwitz und Bötzow auf großen Flächen regelmäßig ein Kalkgehalt in solchen Sanden gefunden worden, was in der Karte durch blaue neben den braunen Sandpunkten zum Aus­druck gebracht worden ist. Hier ist der alluviale Sand immer bis zu 1416 dm kalkfrei, darunter aber deutlich kalkhaltig. Die obere Grenze des Kalkgehaltes fällt nicht etwa mit dem Grundwasserspiegel zusammen, denn dieser liegt sehr viel höher bei 45 dm, der Kalk dürfte aber trotzdem aus dem Grund­wasser stammen. Vermutlich wird die obere Grenze des kalk­haltigen Sandes diejenige Grenze anzeigen, bis zu der das Grund­wasser in besonders trockenen Zeiten fallen kann. In solchen extrem trockenen Zeiten scheidet ihn dann das Grundwasser hier aus.

C. Grundwasserverhältnisse und Quellen

Das Vorhandensein, die Beschaffenheit und die Ergiebigkeit des Grundwassers ist sehr verschieden in den Niederungen und auf den Hochflächen und ist abhängig von der Zusammensetzung des Untergrundes. Das in den Untergrund eingedrungene Regen­wasser bewegt sich in den wasserdurchlässigen Schichten, vor allem in den Sanden und Kiesen, und speist das Grundwasser, das seinerseits an geeigneten, tiefliegenden Stellen Quellen austreten läßt. Die wichtigsten Speichergesteine für das Grundwasser sind mittel- und grobkörnige, möglichst lehmfreie Sande, während die wenig durchlässigen oder undurchlässigen tonigen Gesteine, vor allem der Geschiebemergel, die das Grundwasser speichern­den Sande und Kiese voneinander trennen oder gegen die Tages­oberfläche abdichten. Das Grundwasser besitzt meist eine lang­same, von dem Gefälle abhängige Bewegung. So kommt es, daß