Bodenkundlicher Teil
F. Bodenkundlicher Teil
I. Zweck der bodenkundlich-landwirtschaftlichen Erläuterungen
Die bodenkundlich- landwirtschaftliche Bearbeitung geologischer Karten hat die Aufgabe, die geologische Aufnahme auch der Land- und Forstwirtschaft dienstbar zu machen. Es wird damit die Verbindung hergestellt zwischen der geologischen Karte und der land- und forstwirtschaftlichen Praxis. Außer der stofflichen Zusammensetzung der Böden wird ihre Entwicklung behandelt, die durch das Gestein, das Klima, die Vegetation usw. bedingt ist. Mit dieser Betrachtungsweise erfaßt man nicht nur die ursächlichen Zusammenhänge zwischen Landschaft und Boden, sondern es ergeben sich damit gleichzeitig die wichtigsten Voraussetzungen für die Beurteilung des Pflanzenstandortes.
Die aus den gesamten Bodeneigenschaften gefolgerten pflanzenbaulichen Belange sind auf einer Übersichtskarte für die Bodennutzung zusammengestellt. Sie wurde unter Zuhilfenahme einer Bodenkartierung im Maßstabe 1: 100000 ausgearbeitet, wobei durch örtliche Aufgrabungen und Handbohrungen bis zu 2 m die Böden untersucht wurden. Nicht immer werden sich die geologischen und bodenkundlichen Grenzen decken, teils sind geologisch verschiedene Flächen zu einem Standort zusammengefaßt, teils sind geologisch einheitliche Flächen in verschiedene Standorte aufgeteilt worden. Der Maßstab 1:100000 bedingt Zusammenfassungen, so daß die Bodennutzungskarte nur einen Überblick über die Standortsverhältnisse geben kann.
II. Das Klima
Für unser Gebiet liegen klimatische Daten über Lobeofsund, Kreis Osthavelland und über Koppehof bei Vehlefanz(Blatt Kremmen) vor. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt in Lobeofsund im Durchschnitt der Jahre 1891—1910— 549 mm(nach HELLMANN) und von 1908—1936— 545,1 mm(Angabe von Oberamtmann BÜTTNER, Lobeofsund). Diese Regenhöhe muß im Ackerbau wie im Pflanzenbau besonders beachtet werden. Die auf dem Koppehof ermittelte jährliche Niederschlagsmenge liegt etwas höher; sie betrug in den Jahren 1926—1936— 598,4 mm. Davon hatte das Jahr 1926— 743 mm und das Jahr 1932 nur 438,6 mm. Es können also nicht unbeträchtliche Schwankungen in der jährlichen Niederschlagshöhe auftreten, vor allem muß mit trockenen Jahren gerechnet werden. Die Angaben der neuen Regenkarte des Reichswetterdienstes(Mittel von 1891—1980) stimmen mit vorstehenden Daten überein.