38 Bodenkundlicher Teil
Jahresminimum 3,3°C. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt etwa bei 8—8,5%. Das sind z. B. im Vergleich zum Rheinland einerseits und Ostpreußen andererseits verhältnismäßig günstige Temperaturverhältnisse. Allerdings ist es in den Niederungen unseres Gebietes, im Osthavelländischen Luch, etwas kühler als auf den angrenzenden Höhen. Das Luch hat ferner unter Spät- und Frühfrösten zu leiden, wodurch sowohl die junge Saat ‚als auch die Hackfruchternte stellenweise nachteilig beeinflußt werden. Ende Mai und Anfang Juni treten hier bisweilen Spätfröste auf, die vor allem die Entwicklung der Kartoffel beeinträchtigen. So ist am 24. Juni 1910 in Lobeofsund ein Spätfrost verzeichnet, der 4° Kälte brachte. 1934 traten im Luch stellenweise Spätfröste auf, die der Roggenblüte stark schadeten, so daß der Roggen nur 4—6 dz/ha einbrachte. Im Luch setzen die Frühfröste früher ein als auf der Höhe. Ende September und Anfang Oktober muß hier mit Frühfrösten gerechnet werden.
Im Luch bedeuten ferner Sandverwehungen eine Gefahr besonders für die Blätter der jungen Rüben, bisweilen sogar für die jungen Halmfrüchte. Dem Übel wird zweckmäßig durch Schutzhecken vorgebeugt. Rübenfelder können einigermaßen dadurch geschützt werden, daß man das Feld mit Roggen umrahmt und auch mit einigen Streifen Roggen durchzieht.
III. Beschreibung der Böden auf den einzelnen geologischen Formationen
Im vorliegenden Gebiet sind durch die geologisch bedingte Geländegestaltung zwei wichtige Gruppen von Böden bestimmt:
1. flachwellige, grundwasserfreie Höhenböde n, 2, flache, grundwassernahe Niederungsböden.
Die Höhenböden umfassen die meist flachwelligen, lehmigen Böden der Grundmoräne der letzten Kiszeit, die meist flachgelegenen, schwach lehmigen Sande und Sande innerhalb der. Grundmoräne und der Sander und die meist kuppigen, armen Sandböden der alluvialen Dünen. Die Niederungsböden setzen sich im wesentlichen zusammen aus anmoorigen Böden, Moorböden und Talsanden mit nahem Grundwasser. Manche Talsandflächen besitzen einen tieferen Grundwasserstand und nehmen vom bodenkundlichen Standpunkt aus betrachtet eine Zwischenstellung zwischen Höhen- und Niederungsböden ein.
Die älteren Formationen; die den Geschiebemergel der Weichsel-Eiszeit unterlagern, sind an der Bodenbildung nicht beteiligt; sie bilden den tieferen Untergrund,