Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3744] (1875) Sect. Wildenbruch / geognost. und agronom. augenommen durch G. Berendt
Entstehung
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Blatt Wildenbruch, 9

Flächen den Land- und Forstwirth in erster Reihe interessirt, geht der agronomische Theil der Allgemeinen Erläuterungen des Wei­teren ein und kann hier nur auf die dortigen, durch Analysen unterstützten Ausführungen hingewiesen werden*).

Der zunächst darunter, und zwar, wie die agronomischen Ein­schreibungen innerhalb der Farbe des Oberen Diluvialmergels besagen, in circa 511 Decimeter unter der Oberfläche folgende Lehm ist behufs seiner Gewinnung als Ziegelmaterial und zum sonstigen directen Verbrauch bei Bauten, namentlich zu Lehm­wänden, zum Verschmieren der Oefen, zum Setzen derselben und dergleichen vielfach aufgeschlossen. Fast jeder Ort besitzt seine bestimmte Lehmgrube und entstehen und verschwinden, je nach Bedarf, bald hier bald dort kleinere. Da man zu letztgenannten Zwecken gewöhnlich weniger wählerisch zu sein pflegt, als man zur Ziegelfabrikation allerdings nothgedrungen sein muss und in dieser Hinsicht geradezu meist gar keinen Unterschied zwischen der Lehmdecke und dem intacten, vielfach nur durch die bekannte Probe mit einer verdünnten Säure**) zu unterscheidenden Mergel selbst macht, so sind diese Lehmgruben meist gleichzeitig die besten Aufschlüsse für den Diluvialmergel überhaupt. Wo man

aber nur einigermaassen den ausserordentlich guten Erfolg des Mergelns der Felder gerade mit diesem Diluvialmergel erprobt und erkannt hat, da finden sich auch, in entsprechender Anzahl verstreut, grössere und kleinere, ehemalige oder noch zur Stunde

offene Mergelgruben.

Der Obere Diluvialsand oder Geschiebesand erfüllt, mehrfach dem Oberen Diluvialmergel aufliegend, schwache Sen­ken in der Oberfläche desselben, wie z. B. in der Gegend von Kerzendorf oder bedeckt auch geradezu flache Kuppen derselben Schicht In dünner Decke, oft nur noch in Form von Stein­bestreuung, zieht er sich sodann über den bei weitem grössten Theil des im übrigen von oberen Diluvialbildungen freien unteren Diluviums, d. h. in der Hauptsache des Unteren Diluvialsandes.

* 8. 70£. und S..85 ff.

*) 2/, Wasser und!/3 gewöhnliche Salzsäure empfiehlt sich hierzu am meisten,