Teil eines Werkes 
1233 = [Neue Nr. 2646] (1932) Feldberg / geolog. und agronom. bearb. durch J. Hesemann ...
Entstehung
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Mit Toteisbildung werden wir wohl überhaupt noch mehr, als es bisher angenommen wird, zu rechnen haben.

Vordiluviale Ablagerungen fehlen im Bereich der Lieferung nicht. Sowohl anstehend als auch erbohrt ist auf den Blättern Thurow, Feldberg und Stargard ‚Septarienton durch die Kartierung erfaßt worden. Im Gelände des Blattes Neustrelitz ist auch in Bohrungen nur Diluvium bekannt. Auf den mitteloligozänen Septarienton wird in den Erläuterungen Thurow, Feldberg und Stargard noch näher einzugehen sein.

Über die Geschicke, denen das dargestellte Gelände in der Zeit nach dem endgültigen Rückzug des Eises aus der Gegend unter­worfen gewesen ist, läßt sich auf Grund der Kartierung nicht all­zuviel aussagen. Die meist gut erhaltenen Oberflächenformen lassen darauf schließen, daß der Rückzug ein relativ recht schneller gewesen ist.

In dem noch nicht oder doch nur wenig von der Pflanzenwelt in Besitz genommenen Gebiet haben die Winde freies Spiel gehabt und an vielen Stellen auf allen Kartenblättern Dünen aufgehäuft oder doch eine Decke von Dünensanden mit nur leichten welligen Formen. aufgelegt.

Der Geschiebemergel der Grundmoräne hat ursprünglich sicher sehr viel Einschlüsse von Eis enthalten, die auch allmählich ver­schwunden sind. Der Mergel wird sich dabei in seiner Beschaffenheit etwas verändert haben. Vor allem aber ist anzunehmen, daß Erd­fließ- bzw. Erdrutschbewegungen eine vielleicht nicht unbeträcht­liche Rolle gespielt haben. Der Beweis für ihr Vorhandensein läßt sich nur an wenigen Stellen führen. Auch darauf wird noch; ein­gegangen werden.

8 Viele einstmals offene Wasserflächen sind verlandet und zu

Flachmooren umgewandelt worden. Leider fehlen aus dem Bereich der Lieferung pollenanalytische Untersuchungen, die über Verände­rungen der floristischen Verhältnisse Auskunft geben könnten. Es ist natürlich anzunehmen, daß das relativ kleine Gebiet gegenüber den umliegenden Gebieten Brandenburgs und Pommerns keine Sonderrolle gespielt hat.

In ganz junger geschichtlicher Zeit sind durch menschliche Ein­griffe einige Veränderungen des Oberflächenbildes eingetreten, deren wesentlichste Auswirkungen die Bildung von Seeterrassen sind, die an vielen Seen des Havelgebietes auf den Karten eingetragen sind.