Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 59 [Neue Nr. 2950] (1899) Angermünde : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael und H. Schröder 1895
Entstehung
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Bodenverhältnisse 19

gebleichten braunen Waldböden. Gelegentlich wird der C-Hori­zont innerhalb des 2 m-Profils erreicht; stellenweise ist jedoch der Boden so tief verwittert, daß die Wurzeln den Frisch­boden, d. h. also den Geschiebemergel nicht mehr. erreichen. Dieser zweite Bodentyp unterscheidet sich von dem ersten ein­mal in der Profilausbildung, andererseits aber auch als landwirt­schaftlicher Standort. Auf diesem Boden wird man nämlich mit einer künstlichen Kalkung, selbst wenn sie als Untergrundkalkung gegeben wird, den natürlichen Kalkgehalt des C-Horizontes nicht erreichen, d. h. es wird immer zwischen der gekalkten Krume und dem kalkhaltigen tiefen Untergrund eine kalkarme Zone bestehen bleiben, so daß der Durchwurzelungsraum im Gegen­satz zum Typus 1 als ungleichmäßig bezeichnet werden muß. Ein Einschlag in einem solchen Boden(Bodeneinschlag I un­mittelbar südlich von Wilhelmsberg) zeigte folgendes Bild:

Ai: Krume: etwa 25 cm, anlehmiger, mittelhumoser Sand, krümelnd, kalkfrei,

Farbe graubraun(Pm 5,85), scharf abgesetzt gegen Az: 20cm hellgrau-brauner mittelkörniger Sand, kalkfrei, schwach humos,

durchwurzelt(PmÜ 6,20), scharf abgesetzt gegen : 50cm rotbrauner, ziemlich dichter, kantig-brechender feuchter Lehm,

kalkfrei, durchwurzelt(Pm 6,40), scharf abgesetzt gegen B,: sandsteinartig verdiehteter, gelblich-brauner, schwach lehmiger Sand, noch durchwurzelt, mit vielen nadelstichartigen Poren, etwas Humus­

und Rostbeschlag auf Klüften(Pm 6,60).

C: nicht erreicht.

Ein Vergleich dieses Profils mit denen des Typus 1 zeigt, daß hier eine noch weitergehende Unterteilung der Horizonte vorliegt. Ein A,- Horizont mußte ausgegrenzt werden, da schwache Anzeichen für eine Bleichung vorhanden sind. Dieser Bodentyp ist also von den Niederschlägen stärker in Mitleiden­schaft gezogen worden als der vorhergehende; er ist im ganzen tiefer verwittert als jener, weiter entkalkt und im A-Horizont sogar z. T. entlehmt.

In einem anderen Einschlag südlich Wilhelmsberg auf Wahl­berger Grund und Boden wurde der C-Horizont erreicht. Hier ergab sich folgendes Bild:

A;: 20 cm humoser, lehmiger Sand, braungrau, lose, schollig-krümelig brechend

(Pr 6,50), übergehend in Az: 1525 cm mächtig, noch humos, etwas heller als A,, mehr schollig, nicht

dicht. Stark durchwurzelt, kalkfrei mit kleinen Steinen(Pr 6,80), deutlich

abgesetzt gegen; B: 5060 cm steifer, würfelig-prismatisch bröckelnder Lehm. Farbe rötlich­gelbbraun, etwas rostig, gut durchwurzelt. Humusstreifen und Humus­

beschlag auf Klüften. Viele nadelstichartige Wurzelporen(Pm 7,02),

darunter );: Schmaler Horizont von Mergel mit Kalkausscheidungen auf den Klüften,

in kleinen Prismen krümelnd, aber ziemlich dicht, noch durchwurzelt

(Pm 7,30). Darunter C,: sandiger, graubrauner, ziemlich gleichmäßiger Geschiebemergel, plattig­

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