Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 44 [Neue Nr. 2741] (1922) Wredenhagen / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
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und auch nur wenig geschiebehaltig. Soweit die kleinen und mangel­häften Aufschlüsse ein Urteil gestatten, sind die Geschiebesande mindestens in den obersten Metern umgeschichtet; in den tieferen Eisenbahneinschnitten bei Dranse scheint schon eine regelmäßige Schichtung: vorhanden zu sein. Die Geschiebe im Oberen Sande sind ‚fast immer kleinere, von Faust- bis höchstens Kopfgröße, sie sind an. den. meisten Stellen nicht sehr reichlich vorhanden; die oberflächliche Beschüttung mit großen Blöcken ist sehr ungleichmäßig und jetzt großenteils nicht mehr festzustellen, da die großen Geschiebe zum erheblichen Teil schon abgefahren. und verbraucht sind.

Zum Unterschied von den in.der Endmoräne mit stark hügeliger Oberfläche abgelagerten Oberen Sanden sind die im wesentlichen gleich­altrigen und gleichbeschaffenen Sande, dievon den Abschmelzgewässern des Inlandeises vor der Endmoräne ausgebreitet sind und sich durch ihre fast vollständig ebene. und nur schwach nach Süden geneigte Ober­fläche auszeichnen, als Sandursande' dargestellt!).|

Die Beckensande das bei Sewekow sind feinkörnige; eben gelagerte Sande, auf denen aber ab und zu doch größere Geschiebe liegen.

In der Wittstocker Heide, an der Grenze der Jagen 50 A und 49B tritt an einer kleinen Stelle Oberdiluvialer Ton(dk) auf; es ist die feinste Gletschertrübe von Schmelzwässern, die sich hier ‚in einem kleinen Becken abgesetzt hat; irgendwelche Bedeutung hat das kleine Vorkommen nicht.

Das Alluyvium

Zum Alluvium rechnet man alle dieGebilde, die nach dem Rückzug

des diluvialen Inlandeises aus Norddeutschland entstanden sind und deren Weiterbildung oder Neubildung jetzt noch stattfindet. Dahin gehören vor allem die Ablagerungen abgestorbener und ver­wester Pflanzensubstanz, die verschiedenen Torfbildungen, die in den Tälern und abflußlosen. Vertiefungen der Hochfläche sich vorfinden und einen Teil der Seen mehr oder minder ausgefüllt haben.

Der Torf(at) kann nur unter Wasserbedeckung entstehen, die den freien Zutritt der Luft und damit die vollständige Zersetzung der abge­storbenen Pflanzensubstanz verhindert. Er findet sich deshalb außer in den abflußlosen Vertiefungen der Moränenlandschaft, auch in den Ver­tiefungen der Sandgebiete, die unter den allgemeinen. Grundwasserstand herunterreichen. Je nach der Vegetation, die sich nun an diesen Stellen ansiedelt und der mehr oder minder vollständigen Zersetzung der Pflanzen­substanz entstehen nun die verschiedenen Torfsorten; von dem hellen, kaum Spuren der Zersetzung aufweisenden: Moostorf, der nur aus ge­bleichten, ganz lockeren Moos-(Sphagnum-)stengeln besteht, finden sich alle Übergänge bis zu dem dunkelbraunen bzw. schwarzen Brenntorf und dem ganz strukturlosen Lebertorf. An der Zusammensetzung des. gewöhnlichen Brenntorfs sind beteiligt außer den ‚verschiedenen. Arten von Torfmoosen, Riedgräsern, Wollgräsern, Schilfen und Beerenkräutern oft

1) K. KeıLHACK: Vergleichende Beobachtungen an isländischen Gletschern und norddeutschen Diluvialablagerungen, Jahrbuch der Königl. Preußischen Geolog. Landesanstalt für 1883. S. 1881983.