Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 58, Blatt 29 [Neue Nr. 4444] (1930) Torgau-Ost / geologisch und agronomisch bearb. durch E. Picard
Entstehung
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10 Blatt Torgau-Ost

Torf

ist auf unserm Blatt von untergeordneter Bedeutung. Er entsteht in seichtem, stehenden oder langsam abfließendem Wasser, das infolge des Luftabschlusses die an Ort und Stelle gewachsenen Pflanzen vor gänzlicher Zersetzung schützt, so daß die Entstehung aus verwesten Pflanzenteilen noch immer mehr oder weniger deutlich zu erkennen ist. Er erfüllt flache Einsenkungen des jungdiluvialen Urstromtales und erreicht eine durchschnittliche Mächtigkeit von 0,2 bis 0,6 m. Das Liegende wird von Sand gebildet.

| Moorerde

ist ein durch Sand verunreinigter Humus, der im Gegensatz zum Torf keine wohlerhaltenen Teile seines pflanzlichen Ursprungs mehr erkennen läßt. Moorerde kann. dadurch entstehen, daß Sandteile in Torf. eingeschwemmt werden oder dadurch, daß im Sande bei mächtigem Pflanzenwuchs infolge nahen Grundwassers eine Anreiche­rung von Humusteilen stattfindet. Sie erfüllt flache Senken der jungdiluvialen Talsandterrasse und hat eine Mächtigkeit von 0,1 bis 0,3 m. Sie wird von Sand oder Wiesenton unterlagert.

Sand und Kies

findet sich in verschiedenen größeren und kleineren Flächen im Gebiet des Elbschlicks zerstreut. Wir beobachten ihn vor allem da, wo Dammbrüche gewesen sind, durch die weite Schlickstreifen bei größerer Stromgeschwindigkeit mit Sand oder Kies überschüttet wurden. Im Jahre 1845 war der letzte Dammbruch zwischen Werdau und Graditz. Dieselbe Entstehungsursache haben dieKolke zwischen Pülswerda, Arzberg und Köllitzsch. Ein mehr oder weniger breiter Saum von fluviatilem Sand und Kies findet sich unmittelbar an den Elbufern, wo sie im Liegenden des Elbschlicks unmittelbar zu Tage streichen. Die Elbschotter unterscheiden sich von den glazialen Kiesen durch das Vorherrschen der flach abgerollten Geschiebe; in der Zusammensetzung herrschen einheimische Gerölle vor.

Alluviale Sande bilden ferner den Untergrund der moorigen Bildungen und von Wiesenton bzw. Wiesenlehm; sie sind hier als zur Alluvialzeit umgelagerte Diluvialsande zu erklären. In ihrer Zu­sammensetzung unterscheiden sie sich von älteren Ablagerungen durch Kalkfreiheit, ferner meistens durch feinkörnige Beschaffenheit.

Flugsand oder Dünen

sind durch Wind angewehte Anhäufungen von Sanden, die sich infolgedessen durch ihre Feinkörnigkeit auszeichnen und frei von gröberen Beimengungen sind. Ihre Entstehung begann nach dem Rück­zuge des Eises, wo ein trockneres Klima einsetzte. Sie sind im Bereiche der Talsandterrasse weit verbreitet. Sie bilden meist unregelmäßige Kuppen oder schmale, wallartige Rücken, die aus einem ziemlich fein­körnigen Sand bestehen und im allgemeinen von gröberen Bei­mengungen frei sind. In der Forst Rosenfeld erreichen sie bis zu