Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 17 [Neue Nr. 4250] (1929) Vetschau / bearb. durch J. Korn ..
Entstehung
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Ton- und toniger Boden 37

4. Durch die Mergelung wird der Basenaustausch im Boden be­schleunigt, also die Anforderung des Bodens an Wiederersetzung der durch die Ernte verbrauchten Bestandteile erhöht. Es ist darum besonders die Kalidüngung entsprechend heraufzusetzen. Namentlich Böden, die arm an kalihaltigen Mineralien sind, können durch den rascheren Verlauf des Verwitterungsvorganges infolge der Mergelung erschöpft werden. Durch den Kalk werden schneller und mehr Nährstoffe im Boden freigemacht und der Pflanze zur Verfügung gestellt, deren Ersatz bei schweren Böden langsamer, bei leichten Böden rascher erfolgen muß.

5. Eine zu starke Kalkdüngung macht die Bodenreaktion alkalisch. In einem solchen alkalischen Boden gedeihen leicht Spaltpilze,

8 die den Kartoffelschorf und andere Pflanzenkrankheiten hervor­

rufen; man sei also vorsichtig, und gebe lieber weniger aber

öfter Kalk. Besonders vermeide man es, ihn unmittelbar zu Kar­

toffeln zu geben.

Der Ton- und tonige Boden

Diese Bodenart nimmt auf dem Gebiete unserer Lieferung nicht unbedeutende Flächenräume ein; es sind.die- Verwitterungsböden von Ton, Tonmergel und Schlick, die hier hauptsächlich in Frage kommen. Der Untergrund ist in den meisten Fällen undurchlässig, aber reich an Pflanzennährstoffen, die vor allem sehr fein verteilt sind, so daß dieser Boden sowohl die Nachteile als die Vorzüge des Lehmbodens in erhöhtem Maße aufzuweisen hat. Kiesige und grob­sandige Bestandteile fehlen im Gegensatze zum Lehmboden fast. gänz­lich, nur die feinsandigen können größere Anteile aufweisen. Der hohe Tonerde- und Kalkgehalt des Tonmergels läßt ihn als ein vor­zügliches Meliorationsmittel erscheinen. Als Ackerboden kann er bei seiner chemischen Zusammensetzung recht ertragreich werden, vorausgesetzt, daß die physikalische Beschaffenheit des Bodens gute Durchlüftung, lockeres Gefüge sind notwendige Vorbedingungen dem nicht entgegensteht.|

Beckentonmergel Nördlich von Neudorf(Blatt Alt-Döbern) *. Analytiker: R. Wache

I. Mechanische Untersuchung Körnung

Kies| Sand

Tonhaltige Teile

Staub| Feinstes/ Summe 0,1 bis[0,05 bis| unter 0,05 mm|0,01 mm 0,01 mm

95,6

Bodenart

über| 3 nis 2mm| 1 mm

zeich­nung

0,2 bis 0,1 mm

1 bis bis 0,5.mm mm

0,5 0,2

Starkkalk.|_ Ton KE (Ackerkrume)

18,0 77,6