Teil eines Werkes 
2398 = [Neue Nr. 4249] (1929) Calau / geolog. und agronom. bearb. durch J. Korn
Entstehung
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Miozän De 15

Einige Regelmäßigkeiten im Profil sind hervorzuheben:

Die hangenden Sande, Kiese und Tone über den Braunkohlen sind hell, hellviolett, hellgrau, gelb und weiß im Gegensatz zu dem weit­aus größeren liegenden braun-grauen Schichtkomplex. Die Schichten des 1. und 2. werden von denen des 3. Zyklus außer durch die Farbe durch die Glimmerführung und Beimengung von Kaolin unterschieden.

Diese petrographischen Eigenschaften geben das Hilfsmittel zur Hand, mit dem es möglich ist, in Aufschlüssen oder Bohrungen die Frage zu entscheiden, liegt ein Braunkohleober- oder-Unterflöz vor, sind Sand- und Tonschichten mithin in den 1. bzw. 2. oderden 3. Zyklus zu stellen. Von großer Bedeutung ist natürlich die Ent­scheidung, ob Ober- oder Unterflöz vorliegt bei Braunkohlenproben aus Bohrungen. Auf diesem Wege wurden auch die Bohrungen des vorliegen­den Blattes bearbeitet und haben ergeben, daß im Untergrund nurdas Unterflöz vorhanden ist, während das Oberflöz bzw. ein F löz, das mit dem Oberflöz der Raunoer Hochfläche vergleichbar. wäre, fehlt. Die oben erwähnten Unregelmäßigkeiten und ‚Schwankungen in der Sedimentation sind auch hier zur Erklärung heranzuziehen.

Die Lagerung der Schichten dürfte im Allgemeinen eine horizon­tale sein. Nur die obersten Partien des Tertiärs sind unter der Ein­wirkung der aus N. vorrückenden Eismassen der diluvialen Eiszeiten mehr oder weniger stark gestört worden. Aufschlüsse in Braun­kohlengruben auf benachbarten Blättern der Lausitz haben hierfür sehr schöne Beispiele geliefert.

Was die Braunkohle im Untergrund anbelangt, so ist es keines­wegs so, daß ein einheitliches, zusammenhängendes Braunkohlenflöz im Untergrund des ganzen Blattes an allen Stellen anzutreffen wäre, vielmehr sind überall zwischen fündigen Bohrungen solche nieder­gebracht worden, die in gleicher oder größerer Tiefe keine Braunkohlen aufweisen, sondern meist ganz in jüngerem Sand und Kies stecken.

Doch nicht nur, was. horizontale Erstreckung anbelangt, ist das Flöz uneinheitlich undungleichmäßig, auch in vertikaler ist es starken Schwankungen unterworfen. In den Gebieten zusammen­hängender Flözstücke beträgt die normale mittlere Mächtigkeit des Unterflözes 68 m. Die Unregelmäßigkeiten sind einmal Unterschiede in der Sedimentation, dann aber auch Wirkungen erodierender Kräfte in der Pliozän- und Diluvialzeit, vielleicht natürlich auch schon zur Miozänzeit. Flüsse, die wohl von Süden kamen, haben das ehemals einheitliche Flöz zerstört und Rinnen und Gräben hineingeschnitten, deren Verlauf ein sehr unregelmäßiger ist. Diese Vertiefungen

wurden mit Sanden und Kiesen nicht immer eindeutig bestimmbaren Alters ausgefüllt. Die diluviale Bedeckung legte sich über die Flöz­sockel und die Rinnen und bewahrte sie vor weiterer Zerstörung.

Die Tatsache, daß einmal miozäne Ablagerungen zur Pliozänzeit und beiderlei Ablagerungen zur Diluvialzeit umgelagert sein können, macht es fast unmöglich, wenigstens in Bohrungen, zu entscheiden, wann die Zerstückelung des Flözes eingetreten ist, wenn sie nicht überhaupt schon ein Sedimentationsunterschied ist. Liegen zur Be­