Teil eines Werkes 
2398 = [Neue Nr. 4249] (1929) Calau / geolog. und agronom. bearb. durch J. Korn
Entstehung
Seite
36
Einzelbild herunterladen

36

Blatt Kalau

Bestandteile. des Bodens festzustellen, ferner sein Verhalten zum Wasser, zur Wärme, zu Nährstofflösungen usw. Zu diesem Zwecke wurden die Böden durch Sieben zunächst von den kiesigen Teilen befreit und dann auf dem SCHÖNEschen Schlämmapparat in fünf Körnungsgrade der, Sande(2 bis 0,045 mm) sowie in Staub und Feinstes(Korngröße unter 0,05 mm) zerlegt. Der Gehalt an kiesigen Teilen ist gering und beläuft sich auf 0,8%. Infolge der Verwitterung der Oberfläche zu lehmigem Sande, die zum großen Teile in der Fort­führung der tonigen Bestandteile des Bodens sich äußert, treten diese in der Analyse der Ackerkrume stark zurück,, Umgekehrt zeigt der sandige Lehm eine Bereicherung der tonigen Bestandteile, die meist die sandigen Teile überwiegen. Sie betragen insgesamt 53,2 0% gegenüber 46% sandige Bestandteile. Um, die Art und Menge der Pflanzennährstoffe, die im Boden enthalten sind, festzustellen, wurde der Feinboden(der Boden unter 2 mm Korngröße). einer ein­stündigen Einwirkung kochender konzentrierter Salzsäure ausgesetzt, und in dem so ‚erhaltenen Auszuge die Bestimmung der Pflanzen­nährstoffe durchgeführt. Aus diesen Nährstoffanalysen ersieht man also das gesamte im Boden enthaltene Nährstoffkapital, sowohl. das unmittelbar verfügbare, als auch das der Menge nach weitaus über­wiegende, noch nicht aufgeschlossene, das erst nach und nach durch die Verwitterung oder durch zweckentsprechende Behandlung des Bodens nutzbar gemacht werden soll. Tabelle IT gibt eine Zusammen­stellung der auf diese Weise gewonnenen Zahlen der im Lehm ent; haltenen Nährstoffe, während Tabelle III die im unverwitterten Geschiebemergel enthaltenen Nährstoffe aufweist. Die Vorzüge; des lehmigen Bodens beruhen vor allem auf seiner physikalischen. Be­schaffenheit. Da er ferner von dem wasserhaltenden- Lehm und Ge­schiebemergel unterlagert wird, so bietet er selbst in den trockensten Zeiten den Pflanzen genügende Feuchtigkeit und in dem großen Reichtum des Untergrundes an Nährstoffen eine hinreichende Menge unmittelbar zu verwendender Bestandteile. Dem mangelnden Kalk­gehalt läßt sich durch Zuführung von Düngekalk(Ätzkalk für schwere Böden) oder fein gemahlenem kohlensaurem Kalk(für leich­tere Böden) oder» auch von unverwittertem Geschiebemergel(bei be­sonders leichten Böden) aufhelfen, der dann einen Winter lang erst tüchtig für besonders leichte Böden zerfrieren muß. Bei dieser Mergelung des Bodens kommen folgende. Gesichtspunkte in Betracht:

1. Die Mergelung muß in einer solchen Menge erfolgen, daß der Kalkgehalt der Ackerkrume(diese zu 25 cm'Mächtigkeit ange­nommen) auf 0,5 v. H. gebracht wird.

9, Es muß daher der Mergelung zur Vermeidung unnötiger Aus­gaben eine Untersuchung des zu mergelnden Bodens und des zu benutzenden Mergels auf ihren Kalkgehalt vorangehen.|

3. Es ist dafür Sorge zu tragen, daß der Kalkgehalt des Bodens nie unter 0,3 v. H. sinkt.