Die bodenkundlichen Verhältnisse des Blattes 27
in der höchsten Terrasse in der Südostecke des Blattes und in der Umgebung von Tzschetzschnow in den Seitentälern die Mächtigkeit der aufgeschütteten Sande und die bedeutende Tiefe, in‘ der das Grundwasser unter ihnen sich findet, diesen Flächen durchaus den Charakter von Höhenböden verleiht, sind die tiefer gelegenen Sandflächen bei Schwetig, Kunersdorf und bei der„Neuen Welt“ als Niederungsböden zu bezeichnen, da unter ihnen in geringer Tiefe das Grundwasser folgt und ihre Oberfläche im allgemeinen stärker humifiziert ist als diejenige der Sande der obersten Talstufe. Weiter besteht ein Unterschied beider in ihrer mechanischen Zu- sammensetzung; denn während in der tieferen Talstufe fast nur steinfreie Sande auftreten, begegnen uns in der höheren entweder grandige Beimengungen, oder neben diesen auch noch mehr oder weniger zahlreiche kleine Geschiebe bis zu Kopfgröße. Wenn die Sande der höchsten Terrasse eine größere Mächtigkeit besitzen, ist ihr landwirtschaftlicher Wert nur gering, weil sie an außerordentlicher Trockenheit leiden, da das Wasser in ihnen rasch in die Tiefe versinken kann; sie werden infolgedessen fast ganz oder gar als Wald genutzt und tragen beiderseits der Krossener Chaussee einen großen Teil der Frankfurter Stadtforst. Wesentlich günstiger gestalten sich die Verhältnisse, wenn in geringer Tiefe unter diesen Sanden die Decke des Oberen Geschiebemergels folgt. Das ist in größerem Umfang der Fall in der Südostecke des Blattes, beiderseits der Chaussee, im Anschluß an die daselbst aus dem Talsand sich heraushebenden Geschiebemergel-Inseln. Diese Flächen tragen in der Karte auf grünem Grund eine ockergelbe, schräge, weite Reißung und zeigen damit an, daß unter ihnen in weniger als 2m Tiefe, an den meisten Stellen schon in%4 bis 1'/2 m, der Lehm folgt. Diese Lehmunterlage hat in doppelter Beziehung eine günstige Einwirkung: einmal verhindert sie das rasche Versinken ‚der atmosphärischen Wasser in die Tiefe und erhält dadurch den Boden auch im Sommer frischer, und andererseits ermöglicht sie einer Menge von Pflanzen, mit ihren Wurzeln bis in den nährstoffreichen Untergrund einzudringen und demselben ihren Bedarf zu entnehmen. Wie vortrefflich die Bevölkerung diesen Unterschied erkannt hat, geht daraus hervor, daß die Grenze dieses Bodens vielfach mit der Grenze des Waldes gegen den Acker zusammenfällt, so daß also schon seit geraumer Zeit der höhere Wert dieser Flächen beobachtet und für landwirtschaftliche Zwecke nutzbar gemacht worden ist.
Was eben von dem Talsand der höchsten Terrasse gesagt worden ist, das gilt in vollem Umfang auch für die mit gelber Farbe dargestellten jungglazialen Hochflächensande;' auch bei ihnen besteht der wesentlichste Unterschied darin, ob sie eine bedeutende Mächtigkeit besitzen, oder ob in geringer Tiefe unter ihnen die nährstoffreiche und wasserhaltende Bank des Geschiebemergels folgt. Wie beim Talsand, so sind auch bei den Höhensanden diejenigen Flächen, in denen diese Unterlagerung in weniger als 2 m Tiefe festgestellt werden konnte, durch weite Schrägreißung von denen unterschieden, deren Sandmächtigkeit 2 m überschreitet. Während auf der Lebuser Hochfläche nur wenige Sandgebiete diese Mächtigkeit zeigen, finden wir sie auf dem Groß-Rader Plateau in größerer Ausdehnung in den endmoränenartigen Gebieten. im südöstlichen Viertel des Blattes und im nordöstlichen Achtel. Da in den genannten Flächen neben den.ungünstigen Wasserverhältnissen auch noch schwierige Terrainverhältnisse