Die bodenkundlichen Verhältnisse des Blattes 29
wirtschaftlicher Beziehung keine Bedeutung haben; wohl aber in den tonigen Gebieten als Wegebaumaterial in ihrem Werte nicht zu unterschätzen sind. Der Kiesboden der jungglazialen Hochflächenkiese ist auf den Östlichen Teil des Blattes zwischen Trettin und Neu-Bischofssee beschränkt. Hier findet sich in den endmoränenartigen Gebieten eine Reihe von Kuppen steinigen Kieses, die einen trockenen, wenig fruchtbaren Boden liefern und zweckmäßigerweise aufgeforstet würden. Die von den älteren Diluvialkiesen eingenommenen Flächen südwestlich von der Stadt Frankfurt spielen gleichfalls als Bodenbildner keine Rolle, sondern werden in ausgedehnten Gruben, zum Teil mit Eisenbahnanschlüssen, zu technischen Zwecken ausgebeutet.
Die kleinen Kieseinlagerungen am Steilrand der Oder sind weder landwirtschaftlich noch technisch von irgendwelcher Bedeutung.
5. Der Humusboden
Er spielt auf unserem Blatt eine sehr untergeordnete Rolle, da er auf einen schmalen Streifen beschränkt ist, der sich von der Kleinen Mühle bis Trettin an den Rand der Groß-Rader Hochfläche anlehnt. Er wird teils von geringmächtigem Torf, teils von Moorerde gebildet und allenthalben als Wiese genutzt.
Erwähnt wurde schon, daß der tonige Geschiebemergel zum Teil humifiziert und somit in Schwarzerde übergeführt ist.
6. Der gemischte Boden der Abschlämmassen
Er beschränkt sich auf die zahlreichen kleinen, vielfach sich verästelnden Rinnen und Tälchen, die aus dem Lebuser wie aus dem Groß-Rader Plateau kommend, nach kurzem Lauf in das Odertal einmünden. Sie sind erfüllt mit denjenigen losen Massen, die vom Regen und gelegentlich der Schneeschmelze an den Gehängen herabgeführt und im Grunde der Täler abgelagert werden; sie sind infolgedessen in ihrer Zusammensetzung außerordentlich abhängig von derjenigen der Gehänge, aus denen ihr Material herrührt. Da aber im allgemeinen der obere, verwitterte und humifizierte Teil der. verschiedenen Böden der Abschlämmung unterliegt, so sind die im Grunde der Täler angehäuften Massen gewöhnlich als recht fruchtbar zu bezeichnen.
Bodenuntersuchungen
Die chemische Analyse bezweckt die genaue Feststellung der in einem Boden enthaltenen Pflanzennährstoffe, da hierdurch dem durchgebildeten Landwirt ein Anhalt für die Wertschätzung des Bodens und für die Erzielung günstigerer Grundlagen für das Wachstum der Kulturpflanzen gegeben wird. Die chemische Analyse ist nun zwar nicht ausschließlich für die Schätzung
Blatt Seelow 3