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Grad-Abtheilung 46, Blatt 25 [Neue Nr. 3452] (1929) Seelow / bearb. durch C. Gagel ..
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Die bodenkundlichen Verhältnisse des Blattes 31

Je nachdem der Boden kohlensaure oder kieselsaure Verbindungen enthält, je nachdem letztere vorherrschend aus Quarzsand, verwitterten Silikaten oder Ton bestehen, verhalten sich die dem Boden zugeführten humosen Substanzen oder Düngemittel verschieden. Im allgemeinen ver­werten kalkreiche, stark humose Bodenarten stickstoffreichen Dünger, wie Chilisalpeter oder Ammoniaksalze recht gut, wenig verwitterte, kalkarme Böden mit geringer Absorption verlangen leichter aufnehmbare Düngemittel und neben gebranntem Kalk selbstverständlich auch humose Stoffe; eisen­schüssige Tone mit guter Absorption feinstgemahlenes Knochenmehl, Fisch­guano oder Superphosphate. Vorherrschend Quarzsande enthaltende Boden­arten mit mangelndem Kalk, wie die diluvialen und tertiären Sande, bedürfen neben humosen Substanzen Kali, Kainit und Thomasmehl und wenn Gründüngungen nicht ausführbar beim Schossen des Getreides Stickstoff.

Hierbei hat der Landwirt aber die besonderen Bedürfnisse der Pflanzen zu erwägen und bei Anwendung der Kunstdünger, die er zweckmäßiger Weise auf das bescheidenste Maß zurückzuführen. hat; auch Vor-, Nach- und Zwischenfrucht in Betracht zu ziehen.

Halmgewächse lieben im allgemeinen eine phosphorreiche Nahrung, Kleearten und Hülsenfrüchte bedürfen keiner Stickstoffzufuhr, Kartoffeln und Zuckerrüben brauchen Kali, und Gräser dieses letztere, sowie Phosphor­säure. Auf trockenen, leichten Böden ist eine stärkere Stickstoff- und Kalidüngung erforderlich, während auf feuchten und schweren Böden die Phosphorsäurezufuhr in den Vordergrund tritt. Kalkreiche Bodenarten ver­langen mehr Phosphorsäure als kalkarme, und humusreiche mehr als humusarme. Je größer der Humusgehalt, um so weniger ist dem Boden Stickstoff zuzuführen.

Im folgenden wird ‚eine Reihe von Analysen mitgeteilt, die einen Überblick über die chemische und mechanische Zusammensetzung und den Kalkgehalt der Hauptbodenarten der vorliegenden Lieferung geben sollen. Sie sind folgendermaßen geordnet:

A1ı: Nährstoffbestimmung eines Geschiebemergels.

A2: Mechanische Zusammensetzung einer Anzahl von Geschiebelehmen.

: Nährstoffbestimmung eines Tonmergelbodens.

B2: Körnung einiger Tonmergelböden.

: Nährstoffbestimmung einiger alluvialer Schlicktonböden.

C2: Körnung einiger alluvialer Schlicktonböden.

: Nährstoffbestimmung einiger alluvialer und diluvialer Sandböden.

D2: Körnung einiger alluvialer, diluvialer und tertiärer Sand- und

Kiesböden, sowie Mergelsandböden.

E: Tabelle von 38 mechanischen Untersuchungen(Einzelbestimmun­

gen).

F: ‚Tabelle von 95 Kalkuntersuchungen(Einzelbestimmungen).

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