Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 26 [Neue Nr. 3453] (1929) Küstrin / bearb. durch K. Keilhack ..
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24 Blatt Küstrin

sich einstellen in Gestalt von Rücken, Kuppen und Einsenkungen, die für die Ackerbestellung große Schwierigkeiten bieten, so ist in durchaus zweck­mäßiger Weise der größte Teil dieser mächtigen Sandmassen bewaldet und trägt einen Teil der Frankfurter Stadtforst(Belauf Grundförsterei) und kleine Bauernheiden.

Der von den älteren diluvialen Sanden der Hochfläche erzeugte Boden ist auf die Ränder des Odertales und einiger kleiner Nebentäler beschränkt. Damit ist schon angedeutet, daß diese Flächen im allgemeinen für die Jandwirtschaftliche Nutzung eine ungünstige Lage insofern besitzen, als die starke Neigung ihrer Flächen ihre Beackerung sehr erschwert. Wenn trotz­dem diese Sandflächen fast überall in Ackerkultur genommen sind, so liegt das daran, daß in den Sanden eine Menge von feinkörnigen Einlagerungen sich finden, daß dünne Bänkchen von Mergelsand sich einstellen, und daß außerdem aus den höher liegenden Ton-, Mergelsand- und Geschiebe­mergelbänken an den Gehängen Material herabgeführt und mit dem reinen

.Sand vermischt wird, so daß dessen Wert dadurch eine starke Steigerung

erfährt.

Die besten Sandböden unseres Blattes entstehen aus der Verwitterung der Mergelsande. Der Verwitterungsprozeß des Mergelsandes hat mit dem­jenigen des Geschiebemergels eine gewisse Ähnlichkeit. Auch hier beob­achten wir die Entkalkung, durch welche die oberen 11'/2z m in kalk­freien Schluffsand umgewandelt werden; erst aus diesem geht durch die bei der Besprechung des Geschiebemergels aufgezählten Faktoren der lehmige bis tonige Sand hervor, welcher die Ackerkrume des Mergelsandes bildet. Diese Mergelsandböden besitzen nördlich von Kunersdorf und zwischen Schwetig und derStadt Berlin ihre Hauptverbreitung. Da sie die oberste Schicht der unter dem Geschiebemergel folgenden Schichtenreihe bilden, so reichen sie ziemlich hoch am Gehänge hinauf und bilden vielfach noch relativ ebene Flächen an der oberen Kante des Talrandes. Sie liefern einen ausgezeichneten, lockeren, steinfreien, leicht bestellbaren Boden, den die Pflanzenwurzeln leicht durchdringen können, und besitzen in dem zumeist in geringer Tiefe folgenden Mergelsanduntergrund eine Quelle von Pflanzen­nährstoffen, unter denen besonders der kohlensaure Kalk hervorzuheben ist. Von ganz besonderer Bedeutung aber werden sie dadurch, daß ununter­brochen Material von ihnen an den Hängen herabgeführt wird und zur Verbesserung der weiter unten folgenden Sandflächen beiträgt.

Ganz kurz ist noch desjenigen Sandbodens zu gedenken, der aus der Verwitterung der tertiären Glimmersande hervorgeht. Da dieselben fast ganz aus. Quarz bestehen, so würden naturgemäß die daraus resultieren­den Böden außerordentlich unfruchtbar und nährstoffarm sein, wenn ihnen nicht bei der Lage dieser Glimmersandflächen am Fuß der Gehänge aus den darüberlagernden diluvialen Schichten durch Abschlänmung so zahl­reiche mineralische Nährstoffe zugeführt würden, daß sie sich von den Diluvialsanden in dieser Hinsicht in keiner Weise mehr unterscheiden.

4. Der Kiesboden

Der Kiesboden des Oderkieses ist auf einige langgestreckte, aber äußerst schmale Flächen am Nordrand des Blattes beschränkt, die in land­