Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 32 [Neue Nr. 3553] (1929) Lebus / bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
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II. Die geologischen Verhältnisse des Blattes

Blatt Lebus, zwischen 32° 10 und 32° 20 östlicher Länge und 52° 24 und 52° 30 nördlicher Breite gelegen, wird vollständig von.dem Odertal beherrscht, das in einer Breite von 6 km von S nach N.das ganze Blatt durchzieht. Von dem im Wanschließenden Sternberger Plateau entfällt ein schmaler 1,5 km breiter Streifen der Groß-Rader Hochfläche noch auf den östlichen Rand des Kartenblattes, während die im W angrenzende Lebuser Hochfläche mit erheblich breiterer Fläche auf das Blatt zu liegen kommt. Vor allen Dingen aber erhält die Gliederung in Tal und Hoch­fläche ein besonderes Gepräge durch das Auftreten des spornartigen Aus­läufers. der Lebuser Hochfläche, der sich als ein nach N sich verschmälern­der, an seiner Basis 5 km breiter Keil bis zum nördlichen Kartenrande erstreckt, so daß nur noch ein winziger Abschnitt der Nordspitze auf das nördlich angrenzende Bl. Küstrin entfällt. Über die, Entstehung dieses Sporns, seine Herausarbeitung durch die von NW her andringenden Wasser­massen des im Thorn-Eberswalder Haupttal fließenden glazialen Urstromes, ist im allgemeinen Teil bereits das Nähere mitgeteilt worden. Diesen Wassermassen verdankt die tiefe Bucht des Oderbruches ihre Entstehung, die zwischen Reitwein und Dolgelin sich nach S hin halbkreisförmig in die Lebuser Hochfläche einsenkt. Die östliche Hälfte dieser halbkreis­förmigen Bucht fällt in die Nordwestecke unseres Blattes, an dessen Nord­rand, zwischen Reitwein und Göritz, zugleich die südliche Grenze des eigentlichenOderbruches liegt. Wir haben also von O nach W bezw. NW vier ihrer Oberflächenform nach wesentlich verschiedene Teile vor uns: Die Sternberger Hochfläche im O;, das Odertal in der Mitte, die Lebuser Hochfläche im W und das Oderbruch im NW.

Die Höhenverhältnisse sind sehr einfacher Art. Das Odertal hat. inner­halb unseres Blattes am Südrande ungefähr 15 m Meereshöhe. Etwas tiefer noch liegt das Oderbruch mit einer ınittleren Höhe von 12 m. Mächtig erheben sich über diesen tiefliegenden Ebenen die Höhen der angrenzenden Plateaus. Der auf unser Blatt entfallende Teil der Groß-Rader Hochfläche liegt bereits in einer Entfernung von nur 1 km vom. Talrande in den nördlichen zwei Dritteln in 60 oder mehr Metern, im südlichen Drittel zwischen 50 und 55 m und bricht mit einem 3040 m hohen Steilrand zur Oderniederung ab, einem Steilrand, der nur in der nordöstlichen Ecke bei Göritz sich verflacht.

Wesentlich höher erhebt sich die Lebuser Hochfläche, wenigstens in ihrem nördlichen Teil. Während im S bei Wüste-Kunersdorf und Lebus