V. Grundwasser und Quellen
“In Frankfurt sind oder waren vier Quellen bekannt:
1. Bine Quelle befand sich am Übergang vom Park zum Anger, nach der Fischerstraße hin und lieferte ein Wasser von geringer Härte, das wohl dem Tertiär entstammt.
2. Eine zweite am Buschmühlenweg wird dem Karthaus zugeführt.
3. Früher entsprang eine Quelle, der Steinbrunnen, in der Tzschetzschnower Höhe, die schon Agricola 1546 bekannt war. Sie war derartig kalkhaltig, daß sie in das Wasser gelegte Gegenstände mit einer Kalkschicht umzog.
4. Die Stahlquelle. Bis vor etwa 60 Jahren gab es im nördlichen Stadtteil von Frankfurt einen Gesundbrunnen; die 6 Quellen lagen auf dem Grundstück in der Goepelstraße 26.
Die Hauptblütezeit dieses eisenhaltigen Süßwassers, das an Eisengehalt die Stahlquelle von Freienwalde übertraf, fällt in die nächsten Jahrzehnte um 1800.
In den sechziger Jahren versiegten die Quellen, jedenfalls durch den Bergbau der Grube Vaterland bei Kliestow abgezogen.
Bei Kunersdorf sind zwei Grundwasserhorizonte vorhanden, ein oberer. der sich in denjenigen kiesigen Sanden bewegt, die über dem Geschiebemergel liegen; hier lindet sich überall Wasser in 0,5 bis 2m Tiefe. Ein zweiter Horizont liegt ungleich tiefer. So besitzt der Brunnen in dem Einschnitt beim Bahnhof Kunersdorf 24 m Tiefe, der höher gelegene, südlich davon befindliche Gemeindebrunnen 27 m, die des ungleich tiefer gelegenen Dorfes gegen 16 m.
Erheblich schwankt auch infolge der verschieden hohen Ortslage die Tiefe der Brunnen in Trettin, die in dem östlichen Teil des Dorfes etwa 26 m Tiefe besitzen, in dem westlichen aber nur 4 m und weniger.
Der Ort Schwetig im Süden des Blattes liegt auf der tiefsten Talsandstufe. Infolgedessen besitzen hier die Brunnen nur wenige Meter Tiefe, da das Grundwasser, das mit der Oder kommuniziert, recht flach steht.
Die jetzt aufgelassene Grube Konsol. Vaterland dient zur Wasserversorgung des Dorfes Kliestow.
Wasserversorgung der Stadt Frankfurt
Bis 1889 wurde Grundwasser verwandt, von da ab aber Oderwasser, das durch 9 Filter gereinigt wird. Seit 1926 ist die Grundwasseranlage wieder in Betrieb genommen. Das Grundwasser wird nach der Enteisenung