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Grad-Abtheilung 60, Blatt 20 [Neue Nr. 4353] (1927) Döbern / bearb. durch Br. Dammer ..
Entstehung
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aber aus den oben erwähnten Gründen konnte dies bei der Auf­nahme nicht festgestellt werden. Das nördliche Staubecken, das sich in erheblicher Ausdehnung nach Norden zu fortsetzt, bildet eine Ausbuchtung des diluvialen Terrassensystems der Neiße, das seine Hauptentwicklung auf den Blättern Triebel und Muskau besitzt, und von dem eine höhere Terrasse unmittelbar nördlich vom Rahdener-, Rohr- und Luchteich und eine tiefere Terrasse nördlich daran an­schließend mit einem schmalen Streifen auf das Blatt Döbern über­greifen.

Schließlich sei noch erwähnt, daß an einigen wenigen Stellen, in der Gosdaer Heide, westlich von Hornow und südlich und nördlich von Gablenz durch Anwehungen von Flugsand eine Herausbildung kleiner Dünen erfolgt ist.

b) Die geologischen Formationen

An dem geologischen Aufbau des Blattes Döbern sind das Tertiär und das Quartär mit seinen beiden Stufen, dem Diluvium und Allu­vium, beteiligt.

1. Das Tertiär.

Die tertiären Bildungen, die auf dem Blatte Döbern überall im Untergrunde nachgewiesen und vielfach durch künstliche Aufschlüsse freigelegt worden sind, gehören der miozänen Braunkohlenformation der Lausitz an, deren Schichtenfolge namentlich durch KEILHACK 1) bekannt geworden ist. Danach gilt für die Niederlausitz folgendes Normalprofil. Über dem vortertiären Untergrund, der auf Blatt Döbern nicht bekannt ist, lagert zunächst eine bis 80 m mächtige Schichtenfolge von grauen bis dunkelgrauen feinen Quarzsanden, die sehr viel weißen Glimmer führen(Glimmersande). In diese Sande sind unregelmäßig eingeschaltet dunkle, bituminöse Kohlenletten_in dünnen Streifen oder auch in mehrere Meter mächtigen Bänken. Als örtliche Erscheinungen treten in den Glimmersanden sehr. gleichkör­nige, reinweiße Quarzsande Glassande auf, die wegen ihrer Rein­heit und des gänzlichen Fehlens von eisenhaltigen Mineralien sich aus­gezeichnet zur Herstellung heller Gläser eignen und in vielen Gruben der Niederlausitz gewonnen werden. Sie sind aus den Glimmer­sanden ausgeblasen und wie die heutigen Dünen zu Wällen und Kuppen zusammengeweht. Über den genannten grauen Tonen und Sanden folgt, über- und unterlagert von einer dünnen Bank von Kohlenletten, das Unterflöz in einer Mächtigkeit von annähernd 10 m. Darüber lagern dieselben grauen feinen Sande und Kohlen­letten wie unter dem Unterflöz, nur daß ihre Mächtigkeit eine recht Schwankende ist, von 5060 m bis 1012 m. Das auf diesen Sanden lagernde Oberflöz besitzt eine Dicke von ungefähr 22 m, ist also

1) Keilhack, Die Glassande von Hohenbocka Zeitschr. der Deutsch. Geol. Ges. 1919. M.-B. - 177 und Erl. zur Geol. Karte von Preußen, Lief. 247, Bl. Hohenbocka-S. 16.