'D. Bodenbeschaffenheit Von J. KORN| Im Gebiete der Lieferung 268 sind folgende Hauptbodengattungen
vertreten: Lehmboden und lehmiger Boden, Tonboden, Sand- und Kiesboden, Humusboden.;
Der Lehm- und lehmige Boden
Diese Bodenart nimmt in unserer Lieferung nur kleine Gebiete ein; es ist der Verwitterungsboden des Oberen Geschiebemergels. Der Geschiebemergel besteht aus einem kalkhaltigen Ton, in den Sand und Kies von allen Abstufungen der Feinheit. sowie kleine Steine bis zu den größten Blöcken eingeknetet sind. Er ist ungeschichtet, in unverwittertem Zustande stets; kalkhaltig und durch diesen. Kalkgehalt und seinen Reichtum an tonigen Teilen sowie an Alkalien ein ausgezeichneter Ackerboden und ein vorzügliches Meliorationsmittel für ärmere Böden. Infolge der Verwitterung durch die Einwirkung der Luft und der Tagewässer verliert er seinen Kalkgehalt und geht in Geschiebelehm über, der fast kalkarm aber reich an tonigen Teilen ist und seinerseits bei genügendem Sandgehalt wieder infolge weiterer Verwitterung zu lehmigem Sande wird, dessen Tongehalt dann 4 v. H. selten zu übersteigen pflegt. Diese Verwitterung. des Geschiebemergels geht einmal in der Weise vor sich, daß die Tagewässer, die stets etwas Kohlensäure führen, dadurch befähigt werden, den kohlensauren Kalk als Bicarbonat in Lösung zu bringen. Beim weiteren Versickern der Wasser im Boden wird infolgedessen der kohlensaure Kalk in die Tiefe geführt. Der Verlust der Ackerkrume beläuft sich auf den Hektar nach den Untersuchungen von LAWES und GILBERT jährlich auf 500 kg Kalkerde(Ca O). Ein zweiter Vorgang bei der Verwitterung ist die Oxydation, vermöge deren die den unverwitterten Mergel grau färbenden Eisenoxydulverbindungen zum Teil in Eisenoxydhydrat umgewandelt werden, wodurch zunächst eine gelbliche Färbung des Mergels hervorgerufen wird. Bei weiterer Oxydation, die mit der Entkalkung Hand im Hand geht, tritt dann die braune bis rote Farbe des Lehms auf. Gleichzeitig mit diesen Vorgängen spielen sich in der Verwitterungsrinde eine Reihe von Zersetzungen namentlich der Silikate ab,