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[Neue Nr. 3643] (1876) Sect. Werder / geognost. und agronom. aufgenommen durch G. Berendt, L. Dulk und E. Laufer
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10; Blatt Werder.

vor allem auf in den Thongruben der Löckenitz- Ziegelei, in den östlich gelegenen Thongruben von Glindow , am Abhange der Strebenberge und zurücktretend auch in anderen Gruben von Glindow und Werder.

Die deutliche Schichtung, die Wechsellagerung mit feinen Sanden und Diluvialmergelsanden führt dahin, den Thonmergel als ein bei geringster Geschwindigkeit aus dem Wasser abgesetztes Diluvialgebilde zu betrachten.;

Je nachdem nun mehr oder weniger Sand mit zum Absatz gelangte, entstanden sandigere und fettere Ausbildungen, und mit dieser Beschaffenheit hängt zum Theil die Farbe zusammen; es entstehen so graue bis dunkelblauschwarze Färbungen. Durch Beimischung von Braunkohlentheilchen entstehen braunschwarze und schwarze Bänke. Wie weit ein Gehalt von Eisenoxydul und - Eisenoxyd auf die Farbe der Diluvialschichten von Einfluss sein kann, ist wohl kaum mit einiger Schärfe zu ergründen, da die fast stets in den Thonen vorhandenen, wenn auch geringen Mengen organischer Substanz die genaue Bestimmung der Oxy­dationsstufe des Eisens beeinflussen.

Was den Gehalt an plastischem Thon(Kaolin) anbetrifft, so haben wir bei Werder einerseits Diluvialthone, deren Thongehalt bis zur Hälfte ihrer Zusammensetzung ausmacht, andererseits wieder solche, welche auf der Grenze zum Diluvialmergelsande stehen. Abhängig ist von grösserem Thon- resp. Sandgehalte der Gehalt an kohlensaurem Kalke, welcher im Durchschnitt für die Thon­mergel von Werder zu 15 bis 20 pCt. angegeben werden kann.

Wohl keine andere Diluvialschicht zeigt eine solche Mannich­faltigkeit in stratigraphischen Verhältnissen, als der Diluvialthon­mergel. Vermöge seiner, im feuchten Zustande leicht beweglichen Masse hat er jedem auf ihn einwirkenden Druck nachgegeben und ist daher mannichfaltig gehoben, zu Sätteln aufgepresst und dabei des Oefteren in mehrere Bänkchen zersplittert. Der in Sätteln aufgepresste Thon wird von den Zieglern als Hügelerde genannt und ist natürlich für die Thongewinnung denselben eine will­kommene Erscheinung. In einigen Gruben finden sich zwei, drei und mehrere solcher Sättel nebeneinander aufgeschlossen. Schon

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