Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3644] (1876) Sect. Potsdam / geognost. und agronom. aufgenommen durch G. Berendt und E. Laufer
Entstehung
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Blatt Potsdam .

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abgerundete, niemals krystallinisch umschlossene Quarzkörner ent­hält, deren Menge sich im Allgemeinen nach der Körnung des Sandes richtet, indem ein grober Sand bedeutend weniger Quarz enthält als ein feinerer. Ursprünglich sind alle Sande des Dilu­viums kalkhaltig und auch dieser Kalkgehalt richtet sich nach der Korngrösse, ist jedoch bei gröberem Korne, umgekehrt wie der Quarzgehalt, höher als bei feinerem Korne. In dem Grande steigt er oft bis 18 pCt., während der gewöhnliche, etwa als Mauersand zu bezeichnende Spathsand nur 2 pCt. Kalk besitzt. Dieser Kalk­gehalt ist aus den der Oberfläche naheliegenden Schichten fast immer ausgelaugt, findet sich aber stets in nicht allzu grosser Tiefe. Besonders charakteristisch für diluviale Sande sind rothe Feldspathkörner, welche dem Diluvialsande auch den Namen »Spathsand« verliehen haben. Sie betheiligen sich etwa mit 10 pCt. an der Zusammensetzung bei mittlerem Korne des Sandes.

Der Untere Sand ist auf Section Potsdam die vorherrschende Ablagerung. Durch denselben werden jene hohen, randlichen Erhebungen im Wesentlichen gebildet, denn die dort vorkom­menden, lehmigen Bildungen erscheinen nur als Einlagerungen im Unteren Sande. Unterer Grand und Sand wurde zur Zeit der Kartenaufnahme in vielen Gruben der Brandenburger Vorstadt ge­graben. Obgleich dieser Sand von einer nur schwachen Schicht von Thalsand überlagert wird, ist er doch noch kalkhaltig und enthält an diesem Orte Paludina diluviana und Valvata piscinalis ziemlich häufig. Ebenso gelang es auch an anderen Orten, so nahe Bergholz, am Abhange der Leisberge, im Unteren Sande Süsswasserschnecken aufzufinden. Unterer Grand, reich an Palu­dina, ist am Abhange des Kleinen Ravensberges aufgeschlossen und pflegt gewöhnlich in dünnen Bänken längs des östlichen Havel­ufers aufzutreten.

Eine ganz bedeutende Mächtigkeit des Unteren Sandes, und zwar von einer gleichmässigen, etwa als Mauersand zu bezeich­nenden Ausbildung, wurde bei Bohrung des Brunnens der Sonnen­warte auf dem Telegraphenberge nachgewiesen. Man hat hier den Sand bis einige Meter unter dem Havelspiegel einzig und allein angetroffen. Es bezieht sich hierauf das oben gegebene Profil