Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3644] (1876) Sect. Potsdam / geognost. und agronom. aufgenommen durch G. Berendt und E. Laufer
Entstehung
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Blatt Potsdam.

ungemein durch die Nachbarschaft loser Sande, besonders nach der den Westwinden freie Bahn eröffnenden Abholzung der Saar- munder Eichberge.

Ausserdem kommen noch Districte lehmigen Sandbodens vor, auf welchen an der Oberfläche bezw. in der Ackerkrume Unter­schiede von dem sogleich zu besprechenden lehmigen Boden aller­dings nicht gefunden werden können, wohl aber sind hier ganz andere Untergrundsverhältnisse. Während auf jenen mit der Farbe des Mergels bezeichneten Flächen im Untergründe stets der Wasser undurchlassende Lehm vorhanden ist, ist hier der Untere Sand zuweilen sehr flach unter dem lehmigen Sande zu erreichen. Es ist der als lehmiger Sandboden noch dem vorbesprochenen reinen Sandboden anzureihende Boden der Reste des Oberen Mergels, welcher gerade bei Alt-Langerwisch ungemein täuschen kann.

- Der lehmige Boden.

Der lehmige Boden gehört innerhalb der Section überall den Diluvialbildungen an, und zwar dem Oberen und Unteren Dilu­vialmergel. Er ist als die äusserste Verwitterungsrinde des Dilu­vialmergels zu betrachten. Daher beschränkt er sich zunächst auf die im Kartenbilde durch die Farbe der beiden Mergel bezeich­neten Flächen, und ist hier der beste Boden im Bereiche des Blattes zu suchen. Er tritt jedoch wie diese in dem Blatte sehr zurück und darf somit auch hier wieder auf die Erläuterungen der Nachbarsectionen, beispielsweise Wildenbruchs, verwiesen werden.

Der Humusboden.

Der Humusboden, überall dem Jung-Alluvium angehörig, begleitet die Nuthe und tritt in den Nebenrinnen innerhalb der mit Torf und Moorerde bezeichneten Flächen auf. Die Torfwiesen sind hier allgemein besser als die Wiesen mit Moorerde, welche jedoch südlich Potsdam auch gute Erträge liefern. Etwa in der Nähe von Drewitz bis Saarmund haben die Wiesenflächen eine sehr ungleiche Beschaffenheit, welche innerhalb kleiner Gebiete sich bereits geltend macht.