Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3648] (1876) Sect. Alt-Hartmannsdorf / geogn. u. agronom. bearb. durch L. Dulk
Entstehung
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Blatt Alt-Hartmannsdorf.

Auch die Untergrunds-Verhältnisse sind, theils unmittelbar, theils unter Benutzung dieser Erläuterungen, aus den Lagerungsverhältnissen der unter­schiedenen geognostischen Schichten abzuleiten. Um jedoch das Verständniss und die Benutzung der Karten für den Gebrauch des praktischen Land- und Forst­wirthes aufs Möglichste zu erleichtern, ist der vorliegenden; Lieferung eine be­sondere, für alle bisher aus der Berliner Gegend erschienenen Blätter gültige

geognostisch-agronomische Farbenerklärung beigegeben und kann auch einzeln zum Preise von 50 Pfennigen durch die Schroppsche Hof-Landkartenhandlung bezogen werden. In derselben sind für jede der unterschiedenen Farbenbezeichnungen Oberkrume- sowie zugehörige Untergrunds- und Grundwasser-Verhältnisse ausdrücklich angegeben worden und können auf diese Weise nunmehr unmittelbar aus der Karte abge­lesen werden.

Section Alt-Hartmannsdorf, zwischen 31° 20' und 31° 30' öst­licher Länge, sowie 52° 18' und 52° 24 nördlicher Breite gelegen, enthält in ihrem NO.-Viertel den von Alt-Hartmannsdorf in nord­westlicher Richtung verlaufenden Abschnitt des jetzigen Spreethales.

Die durch dieses Spreethal abgeschnittene Ecke dieses Blattes gehört mit zu dem grossen Thale , das nach den Untersuchungen

von Friedrich Hoffmann, Girard, Berghaus und namentlich von G. Berendt als die über Müllrose , Fürstenwalde , Berlin u. s. w. verlaufende Fortsetzung des oberhalb Frankfurt gelegenen Oder­thales anzusehen ist, und dem in den Allgemeinen Erläuterungen näher besprochenen grossen norddeutschen Urstrom als Strombett diente*). Dieses grosse Thal verläuft ziemlich genau in der Rich­tung von SO. nach NW., und dementsprechend zeigt auch der in dieser Section enthaltene schon erwähnte Abschnitt des jetzigen schmalen Spreethales zwischen Alt-Hartmannsdorf und Hohen-Binde diese SO.N.W.-Richtung.

Die gesammte Oberflächengestalt der Section Alt-Hartmanns­dorf kann man sich sehr wohl entstanden denken als Folge der durch die Gewässer der südlichen Nebenarme un Zuflüsse des besprochenen norddeutschen Urstromes bewirkten Ausspülungen, wie solches in der schon angezogenen geognostischen Beschreibung.

* S. a. Geognost. Beschreibung d. Ceg. v. Berlin von G. Berendt und W. Dames I. Abschnitt.