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[Neue Nr. 3747] (1876) Sect. Mittenwalde / geogn. u. agronom. bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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4 Blatt Mittenwalde.

bahnte sich das Wasser auch östlich von Schenkendorf durch das Thal des Mittenwalder Königsgrabens einen Weg, sowie von Korbiskrug aus über Klein- Besten und wusch dabei jene breiten Thäler aus, deren Nord- und Südrand durch die Dörfer Ragow und Callinchen bezeichnet werden. Zwischen dem Gr.-Machnower Weinberge und den Telzer Mühlenplänen fand ausserdem nochmals ein Durch­bruch statt.

Die ganze Section erhält durch diese Wasserläufe eine sehr mannichfache Gliederung*), so dass die Hochflächen, welche sämmtlich der Formation des Diluviums angehören, in mehrfache Theile zerschnitten werden, die wie Inseln aus den vom Alluvium bedeckten Thalflächen herausragen. Die mittlere Meereshöhe dieser Diluvialinseln liegt zwischen 150 und 200 Fuss und steigt nur in einigen Erhebungen zu grösserer Höhe an. So z. B. im Wierach­Berge bis zu 280 Fuss, im Gr.-Machnower Weinberge bis 242 Fuss. Das Alluvium dagegen nimmt die Thalflächen zwischen 135 und 110 Fuss Meereshöhe ein.

Die in der Section auftretenden Formationsglieder sind mit Ausnahme eines tertiären Braunkohlenvorkommens bei Schenken­dorf sämmtlich Quartärbildungen.

Tertiärformation.

Braunkohlenbildungen.

Durch einen südlich von Schenkendorf dicht am Orte ge­führten Grubenbetrieb, sowie durch mehrfache Bohrungen nördlich und südlich von demselben ist ein Braunkohlenflötz nachgewiesen worden, welches sattelförmig abgelagert ist und bei der Grube ein Einfallen von 45° bis 50° nach West respective Ost besitzt.

Wie aus dem beifolgenden, in der Karte durch die Linie AB eingetragenen Profil zu ersehen, werden die sattelförmig gebogenen Schichten der Braunkohlenformation discordant vom Unteren Dilu­vialsande überlagert. Die Braunkohle wird von Braunkohlenletten

*) Vergl. F., Wahnschaffe, Beitrag zur Entstehung des Oberen Diluvial­sandes. Jahrb. d. Königl. preuss. geol. Landesanstalt für 1880, S. 340 u. 341.

Berlin 1881.