Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3747] (1876) Sect. Mittenwalde / geogn. u. agronom. bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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18 Blatt Mittenwalde .

Nachbarsection Zossen als grössere Kalklager sich ausdehnen. Auf dem vorliegenden Blatte dürfte dieser Wiesenkalk jedoch bei seiner meist sehr sandigen Ausbildung wohl kaum eine technische Ver­werthung finden, auch sind die Lager dazu nicht bedeutend genug. = Wiesenthon. Unter einer Decke von 35 Decimeter Moor­mergel befindet sich südlich von Deutsch- Wusterhausen am rechten und linken Ufer der Notte ein ziemlich ausgedehntes Lager von Wiesenthon, der eine oft sehr rasch wechselnde Mächtigkeit von 318 Decimeter besitzt. Zur Ziegelfabrikation ist derselbe bisher noch nicht verwendet worden, auch würde sich dies nur an wenigen Punkten lohnen, da dieser Wiesenthon oft so kalkhaltig wird, dass er fast ganz in Wiesenkalk überzugehen scheint. Sehr plastisch und thonreich ist er in der Mitte des Feldwegs, der von Deutsch-Wusterhausen zum Nottekanal führt.

Il. Agronomisches.

Die Landwirthschaft benutzt die jedesmal zu oberst befindliche Schicht der soeben beschriebenen Quartärbildungen. Die Brauchbar­keit und Güte eines Bodens ist daher im Wesentlichen durch die petro­graphische Beschaffenheit des Formationsgliedes bedingt, aus dem sich die Oberkrume als äusserste Verwitterungsrinde gebildet hat, denn nicht allein die chemische Zusammensetzung, sondern auch die physikalischen Verhältnisse eines Bodens. sind von seiner geognostischen Stellung. unter den Formationsgliedern abhängig. Demgemäss ist auch jede der vier Hauptbodenarten, die auf der Section vertreten sind, Lehmboden, Sandboden, Humusboden und Kalkboden, je nach der verschiedenen Art und Weise ihrer Ent­stehung und Lagerung, wieder wesentlich von einander unter­

schieden.