Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 49 [Neue Nr. 2840] (1899) Wittstock : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1895
Entstehung
Seite
23
Einzelbild herunterladen

Agronomisches, 23

feiner oder grober Sand, Grand, Steinpflaster,"Thon­bänkehen u. a. m., mannigfache Abstufungen, im grossen Ganzen verhält er sich aber im Ertrage wesentlich besser, als der reine Sandboden, denn die lehmigen Beimengungen im Verein mit dem Gesteinsstaub beeinflussen das physikalische; chemische und agronomische. Verhalten in durchaus günstiger Weise. Die Ober­krume dieses Bodens leidet freilich bei dem durchlässigen Unter­grunde im Sommer an Trockenheit und besitzt nicht genügende wasserfassende Kraft, sowie Aufnahmefähigkeit für Stickstoff, und da auch ein Ersatz der durch die Vegetation entzogenen, ohnehin spärlichen Pflanzennährstoffe aus dem Untergrunde nur in geringem Grade stattfindet, so muss der Boden mit solchen Gewächsen bestellt werden, die ihn gut beschatten, sich zur Grün­düngung eignen, ihn dadurch kostenlos an Stickstoff bereichern und deren Wurzeln tief in den Untergrund dringen, damit die in den Untergrund von oben gelangten oder daselbst durch Verwitterung der Mineralfragmente gebildeten Nährstoffe. die Ackerkrume von neuem wieder beleben können. Stickstoff sam melnde Gründüngungs­pflanzen sind: gelbe, weisse und blaue Lupinen, Peluschken und Serradella; von Stickstoff erhaltenden Pflanzen wären zu nennen: Spörgel, Senf, Oelrettig, Wasserrüben, Senf, letztere verlangen aber besseren Boden. Als Ersatz für Serradella kann für bessere Böden Hopfenklee und Bastardklee dienen; ersterer verlangt aber Kalk und muss gleichwie der Bastardklee Anfang März in den Roggen gesäet worden. Durch solche Gründüngungspflanzen erhält der Boden Nährstoffe in leicht aufnahmefähiger Form; die bei der Verwesung derselben hervorgehenden, bis in grössere Tiefen verbreiteten humosen Substanzen befähigen ihn, aus der atmo­sphärischen Luft Wasser und Ammoniak zu condensiren und die Zersetzungsprodukte der Pflanzen Kohlensäure, Wasser und Ammoniak die schwerer löslichen mineralischen Nährstoffe in der Oberkrume, sowie im Untergrunde aufzuschliessen. Weiterhin führen diese Gründüngungspflanzen eine gute Gare und eine bessere Beschaffenheit. des Bodens herbei; ganz besonders besitzen ihre unterirdischen Theile hohen Werth, denn die feinen Wurzeln durch­