Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 32 [Neue Nr. 2547] (1899) Woldegk : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch Th. Woelfer 1895
Entstehung
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8 Geognostisches.

in Beziehung zum Oberen Geschiebemergel geben und damit seine Altersstellung beweisen. Dieselben stammen aus Gruben, welche bereits dem Mecklenburgischen Theile des Blattes angehören und zwar fand sich das in Figur 2 abgebildete Profil in der Grube am Scharfen Berge, etwa 1200 Meter westlich der Grenze. Ausser der deutlichen Wechsellagerung von Mergelsand und Grand ist be­sonders bemerkenswerth, dass von dem Material des Untergrundes ganze Schollen losgerissen und in die Grundmoräne eingebettet sind. Auch sind die Störungen des Untergrundes durch die Einwirkungen des Inlandeises, welche sich namentlich in der Aufrichtung der Schichten beweisen, klar ersichtlich.

Noch deutlicher zeigt dies das folgende Profil, welches nord­östlich Carolinenhof, in der Grube an der Chaussee nach Woldegk , ungefähr 1500 Meter westlich der Landesgrenze gefunden wurde. Der Obere Geschiebemergel ist hier meist auf eine Tiefe von 2 bis 8 Decimeter zu Lehm verwittert, und nur nahezu auf der höchsten Kuppe bedeckt lehmiger Sand die Schichten des Mergel- bezw. Spathsandes. Diese sind zum Theil völlig steil aufgerichtet und vielfach von Geschieben durchknetet. Zugleich erhält man aus diesen Abbildungen einen deutlichen Einblick in. den Aufbau der sogenannten Durchragungen d. h. von kuppen- rücken- und wall­artigen Erhebungen, in denen die Untergrundschichten durch die oberflächlich lagernden hindurchstossen und entweder unmittelbar oder nur durch einen dünnen Schleier dieser Bildungen verhüllt sind. Auf Blatt Fahrenholz, in dessen Erläuterungen über dieses Vorkommen ausführlicher berichtet ist, treten diese eigenthümlichen Erhebungen in grösserer Verbreitung auf und stellen sich dort als langgestreckte Züge dar oder lassen sich durch Vereinigung einzelner Kuppen leicht zu solchen verbinden. Auch im Bereiche des Blattes Woldegk finden sich ausser den abgebildeten viele charakteristische Beispiele hierfür und zwar vorzugsweise an dem Ostrande der schon mehrfach erwähnten alten Schmelzwasserrinne: Haus-See, Jagen­bruch, Damm- und Grosse See. Die hierher gehörigen Punkte sind in der Karte theils mit grauer, theils mit hellgelber Grundfarbe gezeichnet und haben im ersteren Falle feine braune Punktirung