Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 33 [Neue Nr. 2548] (1899) Fahrenholz : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch Th. Woelfer 1895
Entstehung
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10 Geognostisches.

dem Unteren Geschiebemergel und lassen die beobachteten Profile: LS 23 LS 4 TS 27 ST 5 TS 3

ST 38 T ST 38 T. 5. ST 9

T KST

sofort erkennen, welche Veränderungen der Thonmergel erlitten hat. Der mehr oder weniger feinsandige Thonmergel ist zunächst ent­kalkt und dadurch in ST oder T umgewandelt. Die weitere Aus­schlemmung des Thons hat dann die Umwandlung in TS herbei­geführt und schliesslich kann dieser durch Verunreinigung auf künstlichem oder natürlichem Wege gröbere Theile aufgenommen haben und zu LS geworden sein..

Der Mergelsand und Fayence-Mergel(dms) ist ein Gebilde, welches nur noch sehr geringe Menge plastischen Thons, dagegen einen hohen Gehalt an Staub und feinem und sehr feinem Sande besitzt. Der Gehalt an plastischem Thon wird 5 pCt. nur ganz ausnahmsweise überschreiten; dagegen besitzt er in unver­wittertem Zustande einen ziemlich hohen Kalkgehalt, welcher nicht selten bis zu 20 pCt. ansteigt. Verwitterungserscheinungen sind bei dieser Bildung ebenfalls bemerkbar und lassen sich dieselben aus Profilen, wie:

Ts 8 TS 8 "TS 5 oder TS 4 ST 4 TKS TK6S

erkennen. Nicht selten muss man in diesen Verwitterungsprofilen des Mergelsandes bezw. Fayencemergels die Bezeichnung ST bezw. ST anwenden; man hat es dann mit einer Anreicherung der thonigen Theile durch die in den Untergrund versinkenden Wasser zu thun, wie solche nicht selten an der Grenze der Verwitterungs­zone der thonig-kalkigen Diluvialbildungen beobachtet wird. Häufig ist der Mergelsand mit dem weiter unten zu besprechenden Spath­sand und Grand vergesellschaftet und befindet sich mit ihm in Wechsellagerung. Sehr deutlich zeigen dies die beiden auf Seite 13 gegebenen Abbildungen, welche zugleich einen sicheren Nachweis der Lagerungsverhältnisse in Beziehung zum Oberen Geschiebemergel geben und damit seine Altersstellung beweisen.