Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 53 [Neue Nr. 2850] (1899) Passow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Beushausen und R. Michael 1891-1895
Entstehung
Seite
11
Einzelbild herunterladen

Geoguostisches, 1

zu deren Beobachtung sich fast jede Sand- und Grandgrube, eignet, ist durch den beständigen Wechsel, dem Wassermenge und Strom­geschwindigkeit der Schmelzwasser unterworfen waren, zu erklären.

Zahlreiche Durchragungen des Unteren Diluvium durch das Obere sind festgestellt worden, in grandiger Ausbildung namentlich an der Nordwestecke des Blattes; sonst sind kleinere in grosser Menge auf der nördlichen Hälfte des Blattes, solche von grösserer Ausdehnung an den Rändern des Welsethales nordwestlich. von Biesenbrow , bei Passow und Verkehrt-Grünow, sowie bei Schönermark beobachtet ‚worden.

Wenn man alle diese zahlreichen Punkte betrachtet, so gewinnt man die Ueberzeugung, dass fast in jeder oberflächlich als Lehm oder Mergel erscheinenden Kuppe ein unterdiluvialer Kern steckt und dass diese Sande und Grande im Grossen und Ganzen alle Höhenunterschiede der Oberfläche mitmachen und ihre Gestaltung im Wesentlichen bedingen, während das Oberdiluvium nur als ver­hüllende. Decke erscheint. Fast in jeder aufgeschlossenen Durch­ragung kann man Schichtenstörungen der Sande und Grande bis zur Steilaufrichtung beobachten; Schichtenstörung und Durchragung bedingen sich gegenseitig.

Es ist dies besonders in. den Kiesrücken nordwestlich und östlich von Schönermark, den einzelnen Abschnitten der Schönermarker Endmoräne, in jeder Grube zu beobachten; untergeordnet Mergel­sande, aber meist Grande und Kiese, steil aufgerichtet, wechsel­lagern mit einander, vermischt mit Bänken gröberen Gerölles. Die Schichten fallen auf der Südseite steil concordant mit der Böschung ein, auf der Nordseite schneidet sie der anlagernde Geschiebemergel meist scharf ab, der sie auch oberflächlich in gelegentlichen Fetzen hier und da bedeckt; darüber tritt an einigen Stellen Blockpackung auf.

Das Obere Diluvium.

Zu den Ablagerungen oberdiluvialen Alters gehören: der Obere Geschiebemergel:(6m), der Obere Sand, Grand, Mergelsand(ös, 08, öms) und Thonmergel auf den Hochflächen(06), sowie die Sande und Thonmergel in den Thälern(das und dah).