Geognostisches. 13
scharf von einander getrennt. Der in seiner Mächtigkeit sehr verschiedene Lehm greift zapfenartig in den Mergel hinein und ist durch Entziehung des Kalkes und relative Anreicherung des Thongehaltes von grösserer Plasticität als der hell(gelblichbraun bis grau) gefärbte Geschiebemergel. In der nächsten Umgebung dieser Lehmzapfen finden sich immer streifige Kalkausscheidungen, und die wellenförmige Linie ist dadurch entstanden, dass der Mergel durch mehr oder weniger grosse Dichtigkeit oder durch einen etwas grösseren oder geringeren Kalkgehalt an verschiedenen Stellen den eindringenden Tagewässern mehr oder weniger Widerstand entgegensetzte. Ueber dem Lehm folgt ein 2-10 Decimeter mächtiger lehmiger, auch schwachlehmiger Sand, der die Ackerkrume bildet und oft einen verhältnissmässig hohen Humusgehalt besitzt, durch den er eine schwärzliche Färbung erhält; auch wo sandiger Lehm oder Lelhım die Ackerkrume bilden, ‚können dieselben mit humosen Bestandtheilen durchsetzt sein. Derartige Stellen sind im Bohrregister als HLS, HSL, HL besonders bezeichnet. Der Humusgehalt wird zum Theil auf die lange Cultur, in der sich der Ackerboden befindet, zurückzuführen sein, zum Theil dürfte(und dies ist wohl bei den den Niederungen nächst benachbarten Partieen der Fall) ein ehemals höherer Wasserstand die Ursache der nachträglichen Humifieirung sein.
Die Mächtigkeit der gesammten Verwitterungskrume schwankt etwa zwischen 0,5—1,5 Meter; vereinzelt ist die Entkalkung bis 1 Meter vorgeschritten, manchmal tritt auch der Mergel selbst auf Kuppen ohne Lehm- etc. Bedeckung zu Tage. Bezüglich des Betrages der Mächtigkeiten im Einzelnen sei auf das beifolgende Bohrregister verwiesen; im Allgemeinen sind die Geschiebemergelflächen nördlich und südlich der Welse insofern verschieden, als in ersteren reine Mergelkuppen häufiger auftreten und’ die Verwitterungsrinde durch einen schwach sandigen Lehm gebildet ‚wird, in letzteren hingegen die kleineren Erhebungen zunächst meist reinen Lehm zeigen, und sonst.der Geschiebemergel oberflächlich in einen sehr sandigen Lehm, meist einen lehmigen Sand übergeht, der _ stellenweise 1 Meter Mächtigkeit übersteigt.