Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 53 [Neue Nr. 2850] (1899) Passow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Beushausen und R. Michael 1891-1895
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Geognostisches, 19

liegt unter dem Torf humoser bis schwach humoser Sand; wo Mergel an den Rand der Alluvion tritt, ist der Untergrund ein schmutzig graugrüner, bündiger bezw. schmieriger, mehr oder minder sandiger Thon, der wohl nichts Anderes als ein durch die Humussäuren des Torfes entfärbter und durch Wasser umgelagerter Geschiebe­mergel ist.

Im Passow- und Randowthale westlich und südlich von Stendell und nordwestlich von Schönow lagert sich Torf in grösseren Flächen auf die jüngste Thalsandstufe in wechselnder Mächtigkeit; stellen­weise treten daselbst auch im Torf Einlagerungen von reinem Kalk auf. Der Untergrund des Torfes ist da, wo die Mächtigkeit unter 2 Meter beträgt, in jedem einzelnen Falle auf der Karte besonders zur Darstellung gebracht.

Moorerde(ah) ist ein Gemenge von Humus mit Sand, Lehm und Thontheilchen, welches einerseits wegen dieser Beimengung und wegen des Zurücktretens der pflanzlichen Structur nicht als Torf bezeichnet werden kann, während andrerseits der hohe Humusgehalt es verbietet, die Bezeichnunghumoser Sand oderhumoser Lehm zu gebrauchen. Es genügt bereits der geringe Humusgehalt von 2,5 pCt., um dem Boden im feuchten Zustande eine dunkle Farbe und eine gewisse Bündigkeit zu verschaffen, infolge deren er überall als Moorerde gilt.

Alle Grade der Vermengung von Sand und Lehmtheilen mit Humus kommen vor, namentlich bildet, wie bereits erwähnt, im Gebiete des Oberen Geschiebemergels ein lehmiger Humus bis stark humoser Lehm die Oberfläche zahlreicher Wiesenschlingen.

Feinkörniger alluvialer Sand(as) besitzt an der Ober­fläche keine Verbreitung, findet sich aber vielfach unter Torf und Moorerde in Thälern oder in Rinnen und Becken der Hochfläche, die im Verbreitungsgebiete Oberer oder Unterer Sande liegen.

Dünensande(D) oder Flugsandbildungen sind feinkörnige Sande, welche durch Windthätigkeit zusammengeweht sind. Sie finden sich als kleine Kuppen oder Rücken im Gebiete der Thal­sande und in den unterdiluvialen Sandgebieten an der Haltestelle Schönermark. In einer Düne-finden sich humose Streifen als An­

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