Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 60 [Neue Nr. 2951] (1899) Schwedt : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder ..
Entstehung
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Geognostisches, 5

sandigere Lagen und sogar Schmitzen eines glimmerreichen braunen Thones; in den Quarzkiesen sind bei Hohen-Kränig Braunkohlen­schmitzen beobachtet.

Die Formsande(bmo), welche jedenfalls das höchste Glied der tertiären Schichtenreihe bilden, sind ausserordentlich glimmerreich, sehr feingeschichtet durch abwechselnd braun, gelb und weiss gefärbte Lagen und neigen zur Bildung: von chokoladenbraunen Thonschmitzen. Ihre vorherrschende Farbe ist in dem grossen Aufschlusse am Wald­kater gelb. 7

In diesem Aufschlusse ist auch eine sehr erhebliche Aufrichtung der Schichten beobachtbar. Noch erheblicher sind die Lagerungs­störungen in der Ziegeleigrube bei Niedersaathen, ja einzelne Beob­bachtungen gewähren die Gewissheit, dass hier der tertiäre Thon mit einer in den höher gelegenen Partieen steil, in den niedrig gelegenen sehr flach nach N. einfallenden Fläche, die im Einzelnen wellig und uneben beschaffen ist, auf Diluvium, Geschiebemergel und Sanden, aufliegt. Die Grenze zwischen Diluvium und Tertiär bildet hier mehrfach ein Gerölllager; einzelne Gerölle sind in scharfkantige Stücke gesprungen, die gegeneinander verschoben und mit Eisenoxyd­hydrat verkittet wurden.

Das Diluvium.

Im Diluvium unterscheidet man ungeschichtete und geschichtete Gebilde; erstere die Geschiebemergel sind als Grundmoränen der vom Norden Europas her kommenden Vergletscherungen erkannt; letztere die Sande, Grande und Thonmergel werden als die durch Ausschlemmung mittelst der Gletscherwässer aus den Grund­moränen herstammenden Wasserabsätze angesehen. Man kennt zwei von einander getrennte Grundmoränen und unterscheidet demnach einen Unteren Geschiebemergel von einem Oberen nebst den ent­sprechend dazu gehörigen Unteren bezw. Oberen Sanden. Diejenigen Sande, welche die beiden Grundmoränen von einander trennen, sind zum Theil wohl nicht glacial, d. h. nicht directer Gletscherwasser­absatz, denn sie enthalten z. B. in Rixdorf b. Berlin eine Wirbel­thierfauna, die nicht während der Vergletscherung gelebt haben