Geognostisches, 5
sandigere Lagen und sogar Schmitzen eines glimmerreichen braunen Thones; in den Quarzkiesen sind bei Hohen-Kränig Braunkohlenschmitzen beobachtet.
Die Formsande(bmo), welche jedenfalls das höchste Glied der tertiären Schichtenreihe bilden, sind ausserordentlich glimmerreich, sehr feingeschichtet durch abwechselnd braun, gelb und weiss gefärbte Lagen und neigen zur Bildung: von chokoladenbraunen Thonschmitzen. Ihre vorherrschende Farbe ist in dem grossen Aufschlusse am Waldkater gelb. 7
In diesem Aufschlusse ist auch eine sehr erhebliche Aufrichtung der Schichten beobachtbar. Noch erheblicher sind die Lagerungsstörungen in der Ziegeleigrube bei Niedersaathen, ja einzelne Beobbachtungen gewähren die Gewissheit, dass hier der tertiäre Thon mit einer in den höher gelegenen Partieen steil, in den niedrig gelegenen sehr flach nach N. einfallenden Fläche, die im Einzelnen wellig und uneben beschaffen ist, auf Diluvium, Geschiebemergel und Sanden, aufliegt. Die Grenze zwischen Diluvium und Tertiär bildet hier mehrfach ein Gerölllager; einzelne Gerölle sind in scharfkantige Stücke gesprungen, die gegeneinander verschoben und mit Eisenoxydhydrat verkittet wurden.
Das Diluvium.
Im Diluvium unterscheidet man ungeschichtete und geschichtete‘ Gebilde; erstere— die Geschiebemergel— sind als Grundmoränen der vom Norden Europas her kommenden Vergletscherungen erkannt; letztere— die Sande, Grande und Thonmergel— werden als die durch Ausschlemmung mittelst der Gletscherwässer aus den Grundmoränen herstammenden Wasserabsätze angesehen. Man kennt zwei von einander getrennte Grundmoränen und unterscheidet demnach einen Unteren Geschiebemergel von einem Oberen nebst den entsprechend dazu gehörigen Unteren bezw. Oberen Sanden. Diejenigen Sande, welche die beiden Grundmoränen von einander trennen, sind zum Theil wohl nicht glacial, d. h. nicht directer Gletscherwasserabsatz, denn sie enthalten z. B. in Rixdorf b. Berlin eine Wirbelthierfauna, die nicht während der Vergletscherung gelebt haben