Agronomisches. 19
Wo dagegen beim Sandboden des Oberen Diluvium der unterlagernde Obere Geschiebemergel in geringerer Tiefe angetroffen wird
Ss 10...& — Bohrprofil 577— verhindert dieser die völlige Austrocknung
des Sandes und hält die Grundfeuchtigkeit fest; ausserdem können die Pflanzenwurzeln den Lehm resp. Mergel noch erreichen und ihm unmittelbar Nährstoffe entnehmen. Solche Böden zeitigen daher weit bessere Erträge, als man nach der Beschaffenheit der Ackerkrume vermuthen sollte.
Ausserordentlich unfruchtbar ist der von den jüngsten Ueberschwemmungen der Oder herrührende Sandboden des Alluvium, der die neue Oder zu beiden Seiten begleitet. An vielen Stellen eignet er sich nur zur Weidencultur.
Der Humus- und sehr humose Boden
mit dem agronomischen Profil H 20, HSL20 etc. ist als Torf, Moorerde in zahllosen, mehr oder minder grossen Senken der Oberfläche vorhanden. Da dieselben sich meistens im Bereich des Grundwassers befinden, wird der Humusboden als Wiesenboden verwerthet; nur eine starke Entwässerung gestattet die Umgestaltung der Wiesenflächen, wenn sie lediglich aus Moorerde bestehen, in Ackerland. Torf liesse sich wohl nur durch Ueberfahren mit Sand bei gleichzeitiger Entwässerung(Moorcultur) für den Körnerbau verwerthbar herstellen. Die wichtigste Verwerthung findet der Torf als Brennmaterial.— Der humose Boden ist auf Blatt Schwedt der Träger der bekannten Tabakkultur. Alle Abarten desselben, reiner Torf, Moorerde, stark humose Sande, Moormergel, werden hierzu verwerthet und liefern in guten Jahren erstaunliche Erträge; namentlich die Qualität der auf diesem Boden gepflanzten Tabakssorten soll alle etwa auf reinem Sand- oder Lehmboden gezogenen Tabake übertreffen.