Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 16 [Neue Nr. 3249] (1908) Wölsickendorf / geognostisch und agrnomisch bearb. durch G. Berendt und C. Gagel. Zum Theil unter Hülfeleistung des Kulturtechnikers G. Burck
Entstehung
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10 Die geologischen Verhältnisse des Blattes

er doch im allgemeinen eine ziemlich gleichmäßige Ausbildung und nur stellenweise in der Nähe von Kruge und Wölsicken­dorf nimmt er durch Zurücktreten des Sandgehaltes eine mehr tonige Beschaffenheit an.

In seiner ursprünglichen Beschaffenheit tritt der Obere Geschiebemergel nur an wenigen steilaufragenden Kuppen zu tage, wo die Verwitterungsbildungen immerfort durch den Regen fortgeschwemmt werden, gewöhnlich ist er von einer ziemlich dicken Verwitterungsrinde, die aus Lehm und lehmigem Sande besteht, in einer durchschnittlichen Mächtigkeit von 12 m bedeckt. Durch die Jahrtausende hindurch stattgehabte Ein­wirkung der mit geringen Mengen von Kohlensäure beladenen Regenwasser und Schneeschmelzen ist zunächst eine Entkalkung der obersten Lage des Geschiebemergels eingetreten, und da auch zugleich die Eisenoxydulverbindungen oxydiert wurden, so besitzt der daraus hervorgegangene entkalkte Lehm gewöhn­lich eine etwas dunklere braune Farbe als der Mergel. Durch weitere Ausschlämmung dieses Lehms entstand der lehmige Sand, der fast überall die Oberfläche der als Geschiebemergel auf der Karte bezeichneten Flächen bildet.

Besonders ausgeschieden und mit dem geognostischen Zeichen bezeichnet sind solche Flächen, in denen der Obere Ge­schiebemergel nur in so dünner Decke. vorhanden ist, daß der darunter folgende Untere Sand meist schon in 11,5 m Tiefe erreicht wird. In diesem Falle ist der Geschiebemergel meist völlig entkalkt und in Lehm umgewandelt.

Davon unterschieden sind noch solche mit dem Zeichen öds bezeichneten Flächen, in denen nur noch Reste des Oberen _ Geschiebemergels, meist in der Form vereinzelter Lehmfetzen oder von lehmigem Sande auf Unterem Sande sich erhalten haben..

Der Obere Diluvialsand(ös), Geschiebe- oder Decksand,

:>. Öö8 r liegt entweder auf dem Oberen Geschiebemergel) oder auf m

;. Öö8 dem Unteren Diluvialsande(3) In erstgenannter Lagerung

findet er sich in größerer Ausdehnung im nördlichen Teile des