Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 17 [Neue Nr. 3250] (1908) Freienwalde an der Oder / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und C. Gagel. Zum Theil unter Hülfeleistung des Kulturtechniker Burck
Entstehung
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| Oberflächenformen und geologischer Bau des weiteren Gebietes

Die aus dem beigefügten Übersichtskärtchen ersichtliche Lage des Blattes Freienwalde a. O. läßt als wesentlichsten Zug der Landschaft die breite Talniederung des ThornEberswalder Urstromtales hervortreten, die hier im Süden von den Steil­gehängen der Barnim-Lebuser Hochfläche, im Norden von den Hochflächen der Uckermark und Neumark begrenzt wird. Das breite Urstromtal läßt sich von Thorn durch die Netze- und Warthe-Niederung über Küstrin und die Niederung des Finow­Kanals nördlich der Barnim -Hochfläche bis nach Havelberg ver­folgen, wo es nach vorheriger Vereinigung mit dem Warschau Berliner Haupttale westlich vom Ländchen Bellin die Elb­niederung erreicht.) Die Entstehung und Ausbildung des ThornEberswalder Urstromtales fällt in die Abschmelzperiode der letzten großen Inlandeisdecke, die das norddeutsche Flach­land während der Diluvialzeit überzog und steht im engsten Zusammenhange mit dem längeren Verweilen des Kisrandes auf dem baltischen Höhenrücken und seinen südlichen Abhängen während seines durch Abschmelzen erfolgenden Rückzuges. Den Beweis für diese ehemalige Stillstandslage des Eisrandes, bei der das immerwährend stattfindende Vorrücken und das Zurückschmelzen des KEises sich annähernd die Waxge hielten, erkennen wir in dem Vorhandensein von Endmoränenzügen, die sich in mehr oder weniger vollständigem Zusammenhange von der jütischen Halbinsel bis nach Rußland hinein haben

') Vergl. die Karte der Endmoränen , Urstromtäler und Glazialschrammen Norddeutschlands in Wahnschaffe, Die Ursachen der Oberflächengestaltung des norddeutschen Flachlandes. Stuttgart 1901. II. Auflage.

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