Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 17 [Neue Nr. 3250] (1908) Freienwalde an der Oder / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und C. Gagel. Zum Theil unter Hülfeleistung des Kulturtechniker Burck
Entstehung
Seite
4
Einzelbild herunterladen

4 Oberflächenformen und geologischer Bau des weiteren Gebietes

verfolgen lassen und als südbaltische Endmoränen bezeichnet

worden sind.

Ein Teilstück dieser, teils als Blockpackungen und Kies­wälle, teils als Staumoränen entwickelten und sehr scharf wall­artig aus der Landschaft hervortretenden Endmoränenzüge durchzieht außerhalb des Blattes Freienwalde , jedoch unmittel­bar nördlich davon, die Blätter Joachimsthal , Groß-Ziethen, Hohenfinow , Oderberg und Zehden . Wie aus dem Übersichts­kärtchen zu ersehen, bildet die Endmoräne hier verschiedene, sich unmittelbar aneinander anschließende, konvex nach Südwest oder Süd gekehrte Bogen, die nur insofern eine Unterbrechung erleiden, als durch den zweimaligen Durchbruch der Wasser zwischen Oderberg und Neuenhagen , sowie zwischen Alt-Glietzen und Alt-Küstrinchen das Endmoränenstück der Neuenhagener Insel von dem uckermärkischen und neumärkischen Endmoränen­zuge abgetrennt worden ist. Die verschiedenen Bogen sind hier von H. Schröder) als Joachimsthaler, Paarsteiner und Oderberger Bogen unterschieden worden, von denen der mittlere wiederum eine besondere Gliederung zeigt, indem hier mehrere kleinere Bogen sich wie Blumengewinde aneinander anschließen. Es sind dies der Ziethener, Senftenhütter, Choriner und Lieper Bogen. Als das die Hochfläche der Uckermark und Neumark bedeckende Inlandeis an seinem vielfach zerlappten Rande aus dem Grundmoränenmaterial den Endmoränenzug ablagerte und als dann später das Eis durch rascheres Zurückschmelzen sich mehr und mehr von dieser Linie entfernte, mußten die vom Eisrande kommenden Schmelzwasser, wenn sie nicht bei dessen weiterem Zurückweichen Veranlassung zur Bildung von Stau­seen gaben, durch verschiedene Durchlässe des Endmoränen­zuges der breiten Talniederung des Thorn Eberswalder Haupt­tales zufließen, um durch dies nach Westnordwesten einen Ab­fluß zur Nordsee zu finden, Auch aus den großen südlichen Paralleltälern, dem Warschau Berliner , Glogau Baruther und Breslau Magdeburger Urstromtale, die zu damaliger Zeit noch die Eisschmelzwasser der Gletscher des Riesengebirges in sich

') Jahrbuch des Kgl. Preuß. Geolog, Landesanst. für 1897, Berlin 1899. 8. 8892 und Tafel II.